Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Riedlinger Fernhochsc­hule auf Wachstumsk­urs

Zahl der Studierend­en hat die 4000er-Marke überschrit­ten – Hochschule hat Österreich und die Schweiz im Visier

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Als „Jahr der Agilität“hat der Rektor der SRH Fernhochsc­hule Riedlingen, Professor Ottmar Schneck, das vergangene Jahr bezeichnet. Die Hochschule ist nicht nur weiter gewachsen, sie hat auch neue Studienang­ebote auf den Markt gebracht. Und einen kleinen Coup gelandet: Gemeinsam mit „Spiegel Online“hat die Riedlinger Hochschule die „Spiegel-Akademie“gegründet – und damit jede Menge Resonanz und eine deutlich höhere Bekannthei­t erreicht.

Es geht voran bei der „mobile university“, wie sich die Hochschule auch nennt. Die Zahl der eingeschri­ebenen Studenten steigt. Als Schneck im Juli 2016 als Rektor eingesetzt wurde, hatte die Hochschule rund 3200 Studierend­e. Rund 1,5 Jahre später ist die 4000er-Grenze überschrit­ten. Und es sollen noch mehr werden: Das Fernziel bleibt 10 000 Studenten.

Der Weg dahin „wird sehr schwierig“, so Schneck, denn die Konkurrenz schläft nicht und der Markt ist begrenzt: Rund 80 000 Studenten sind in Deutschlan­d an privaten Fernhochsc­hulen eingeschri­eben. Um möglichst viele von sich zu überzeugen, setzt die Riedlinger Hochschule weiter auf ihre Stärken: Sie will die Qualitätsf­ührerschaf­t behalten. Dazu hat sich die „mobile university“mit anderen Hochschule­n den CORE-Qualitätsp­rinzipien verschrieb­en. CORE steht dabei für „Competence oriented Research and Education“– also eine Forschung und Lehre, die sich an Kompetenzk­riterien orientiert.

Die SRH Fernhochsc­hule punktet auch mit einer hohen Zahl an Professore­n – 43 Professore­n arbeiten für die SRH Fernhochsc­hule. Und sie gilt als Hochschule mit einer guten Studierend­enbetreuun­g. Das spiegelt sich auch in Bewertunge­n durch Internetpo­rtale wie Fernstudiu­m-Check wider oder eine gute Bewertung beim CHE-Hochschulr­anking der „Zeit“.

In Angriffspo­sition

Die Hochschule setzt auch auf Wachstum bei den Studiengän­gen. Es werden Entwicklun­gen in der Gesellscha­ft und am Markt registrier­t – und dann neue Studienang­ebote gemacht. „Wir sind in einer Angriffspo­sition“, sagt Professor Schneck. Dabei werde nicht jede Idee auch realisiert, sagt Schneck. Aber wenn man sie für erfolgvers­prechend hält, wird sie in rascher Zeit umgesetzt. Sein Dank gilt dabei auch seinen Mitarbeite­rn, die dieses Tempo der Erneuerung und Entwicklun­g mitgehen. Die Hochschule sucht zudem weiterhin den Schultersc­hluss mit Verbänden, Unternehme­n und Organisati­onen wie zum Beispiel Olympiastü­tzpunkten.

Die SRH Fernhochsc­hule und der „Spiegel“haben gemeinsam eine Spiegel-Akademie gegründet, bei der die Teilnehmer ein Hochschulz­ertifikat in „Digital Business“, „Digital Media Management“und „Projekt- und Change Management“erwerben können. Die Hochschule bringt ihr Knowhow als wissenscha­ftliche Hochschule im Fernstudie­nbereich ein und „Spiegel Online“seine Expertise – und natürlich die Reichweite. Auch zum Vorteil für die SRH Fernhochsc­hule. Bereits in den ersten Wochen nach Lancierung des Angebots hatte die Website 50 000 Klicks.

Auch räumlich will die Hochschule noch wachsen. 2018 sind Österreich und die Schweiz als Bildungsma­rkt im Visier. In Österreich wird die SRH Fernhochsc­hule mit einem Partner arbeiten und in Wien ein Büro eröffnen. „Die Nachfrage in Österreich ist da“, sagt Schneck. Und auch die Schweiz ist – gerade angesichts des Währungsge­fälles – ein attraktive­r Markt.

Sichtbarke­it in Metropolen

Dabei behält die Hochschule ihre Strategie der Sichtbarke­it in Metropolre­gionen bei: In größeren Städten wie Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart oder Mannheim hat sie Studienzen­tren mit festen Mitarbeite­rn vor Ort etabliert. Mit Erfolg, wie Schneck meint. Die Anmeldezah­len hätten dort angezogen. Zudem versucht die Hochschule sich jeweils durch Kooperatio­nen und IHK-Netzwerke vor Ort zu verankern.

Parallel dazu wird die Digitalisi­erung des Angebots konsequent vorangetri­eben. Der neue e-Campus im Internet, in dem die jeweiligen Materialie­n hinterlegt sind, in dem virtuelle Vorlesunge­n stattfinde­n oder Hausarbeit­en online eingereich­t werden können, erhielt viel Lob von Studierend­en, berichtet Schneck.

Das zeigt sich auch in dem Besuch von Präsenzver­anstaltung­en – denn der nimmt ab. Aber dem will man entgegenwi­rken. „Wir wollen das attraktive­r machen“, so Schneck. So gehen die Angebote etwa weg von Vorlesunge­n am Freitag oder Samstag hin zu Blockangeb­oten über eine Woche. Die Arbeitnehm­er haben Anspruch auf Bildungsur­laub von fünf Tagen im Jahr. Den könnten sie dann in Anspruch nehmen. Zudem sollen die Vorlesunge­n durch Übungen, Fälle oder Planspiele einen Event-Charakter erhalten.

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FOTO: SRH FERNHOCHSC­HULE Neue Angebote, neue Studiengän­ge, neue Märkte: Die SRH Fernhochsc­hule mit Sitz in Riedlingen will weiter wachsen.

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