Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Baustetter folgen Rechles Weg
Ortschaftsrat verzichtet darauf, jetzt eine Planungsrate für eine Sporthalle im Teilort zu beantragen
BAUSTETTEN - Einstimmig hat der Baustetter Ortschaftsrat am Mittwoch den von Oberbürgermeister Gerold Rechle und der künftigen Finanzdezernentin Elena Breymaier vorgestellten Haushaltsentwurf 2018 gutgeheißen. Ein Hauptthema war erneut die Forderung nach einer Sporthalle für den größten Laupheimer Teilort.
Ortsvorsteher Dietmar Kögel verwies einmal mehr auf fehlende Hallenkapazitäten: „Jeder bei uns würde gern mehr machen, aber es scheitert am Platz. Das Angebot reicht bei Weitem nicht aus.“Der Nachweis, dass eine Sporthalle während des ganzen Tages belegt wäre und sinnvoll genutzt würde, sei erbracht. Sie würde zudem die Laupheimer Hallen merklich entlasten.
„Die Baustetter gönnen sowohl Bihlafingen als auch Laupheim neue Hallen“, stellte Kögel klar. Doch sollten die anderen Stadtteile eben auch Verständnis für das Anliegen der Baustetter Bürger und Vereine haben.
„Baustetten ist an der Reihe“
Auf keinen Fall dürfe es heißen: entweder die Sporthalle oder die „Neue Mitte“, betonte der Ortsvorsteher. Baustetten habe beide Großprojekte dringend nötig und sei jetzt einfach mal an der Reihe. Wenn man die Einwohnerzahlen seit 1985 als Indikator nehme, so schneide dieser Teilort bei den kommunalen Investitionen im Verhältnis zur Gesamtstadt und zu den anderen Stadtteilen „mit Abstand am schlechtesten ab“.
Die Sporthalle sei ein Herzensanliegen der Baustetter, hob Kögel hervor. Der Ortschaftsrat wollte deshalb beantragen, dass der Gemeinderat in naher Zukunft einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasst, die Halle parallel zur geplanten Dreifeldhalle in Laupheim realisiert und in den Haushalt 2018 eine Planungsrate von 30 000 Euro eingestellt wird.
Gerold Rechle empfahl mit beredten Worten, auf die letzte Forderung zu verzichten. Zum einen sei die Stadtverwaltung mit Projekten ausgelastet und 2018 gar nicht in der Lage, die Planungsrate zu verarbeiten. Zum anderen verwies Rechle auf seine Zusicherung diese Woche im Bauund Umweltausschuss, die Argumente für eine Sporthalle in Baustetten in Ruhe zu prüfen und das Thema in der Juli-Sitzung des Gemeinderats vollumfänglich zu besprechen. Es habe sich zuletzt durchaus abgezeichnet, dass ein für Baustetten positiver Grundsatzbeschluss möglich sei, und es bliebe genügend Zeit, ein solches Ergebnis bei der Haushaltsplanung 2019 zu berücksichtigen und zu überlegen, „wie gehen wir die Geschichte an“. Gegen einen kleinen Architektenwettbewerb wie jüngst in Bihlafingen wäre dann nichts einzuwenden.
Der OB warnt
Sollte die Planungsrate indes beantragt werden, würden sich seines Erachtens einige am Ratstisch schwer damit tun, sagte der OB – „dann haben wir genau die Diskussion, die wir nicht brauchen“. Sie würde dem Baustetter Anliegen vermutlich mehr schaden als nützen. „Ich warne vor dieser Herangehensweise und möchte Sie ein Stück weit vor sich selbst schützen“, warb Rechle für seinen Weg, der es ermögliche, „alle mitzunehmen“, und deshalb am erfolgversprechendsten sei. Zudem habe die Baustetter Bürger- und Vereinsinitiative erstklassige Vorarbeit geleistet.
Es sei ein Umdenken im Gang, ein Meinungsumschwung zugunsten einer Halle für Baustetten, beschrieb Ortschafts- und Stadtrat Achim Schick die Stimmung am Montag im Ausschuss. Sollten die Baustetter nun aber den Gemeinderat mit ihrem Antrag bedrängen, „dann ginge der wohl baden und die Stimmung könnte kippen“.
Sollte der Gemeinderat im Juli pro Baustetten entscheiden, „fehlt das Geld, um zum Beispiel einen Wettbewerb vorzubereiten“, wandte Dietmar Kögel noch ein. Das Baudezernat verfüge über ein Budget, auf das man in solchen Fällen zugreifen könne, beschwichtigte Elena Breymaier.
Am Ende beschloss der Ortschaftsrat einstimmig, keine Planungsrate zu beantragen, sondern es bei dem Wunsch nach einem Grundsatzbeschluss für eine Baustetter Sporthalle zu belassen. „Wir nehmen Sie in allem, was Sie gesagt haben, beim Wort“, sagte Dietmar Kögel an Gerold Rechle gewandt, und: „Wir haben großes Vertrauen in Ihre Aussagen.“