Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wenn das Wasser wieder weg ist
Nach einer Flut sollten feuchte Räume rasch getrocknet werden, um Folgeschäden wie Schimmel zu vermeiden
MÜNCHEN (dpa) - Das Hochwasser ist weg, die Schäden werden offensichtlich. Hausbesitzer sollten nun schnell Trockengeräte zum Entfeuchten ihres Kellers besorgen. Ob dafür der Rat und die Hilfe eines Profis nötig ist, hängt von den betroffenen Baumaterialien ab.
Anhaltende Schauer oder Starkregen überfluten Keller. Wenn das Wasser raus ist, müssen die Bewohner bald den Schmutz beseitigen. Besonders organische Materialien fangen an zu stinken und faulen, erklärt Werner Weigl von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Außerdem müssen Trockner organisiert werden – das können Leihgeräte aus dem Baumarkt sein.
Für 100 bis 150 Euro bekommt man aber auch schon geeignete Geräte für den Hausgebrauch zum Kauf. Entfeuchterpatronen oder gelgestützte Entfeuchter eignen sich nicht, erklärt Weigl. „Sie sind hierfür zu schwach.“Wie lange die Trockner im Raum bleiben müssen, hängt von der Stärke der Überschwemmung ab. Grob fasst Bauexperte Werner Weigl zusammen: Bei kurzfristigem Hochwasser sind ein paar Tage Trockenzeit nötig, die Folgen längerer Überflutungen der Räume können einige Wochen Trockenzeit erfordern. Hausbesitzer können den Fortschritt messen: Trocken sei der Raum wieder, wenn ein Hygrometer eine Luftfeuchtigkeit im Raum von etwa 60 Prozent anzeigt.
Alles, was sich vollsaugen kann, sollte ein Fachmann begutachten, rät der Ingenieur. Das sind vor allem Trockenbauteile, aber auch Dämmungen. Um Holz kann sich der Hausbesitzer selbst kümmern, wenn es frei im Raum steht. Aber zum Beispiel eine verbaute Holzverkleidung mit einer Dämmung dahinter trocknet nur schwer – hier muss der Profi ran. Fußböden sind auch immer dann problematisch, wenn eine Dämmung zwischen dem Belag und dem Estrich liegt. Außerdem rät Weigl Hausbesitzern, einen Experten zu kontaktieren, wenn Ölschäden vorliegen.