Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Aldi-Familie klagt erneut gegen Achenbach

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(dpa) - Die Prozessser­ie zwischen der Familie des verstorben­en Aldi-Erben Berthold Albrecht und dem inhaftiert­en Kunstberat­er Helge Achenbach geht in eine neue Runde. Die Albrecht-Familie fordert von Achenbach und dessen Ehefrau Dorothee 980 000 Euro zurück für vier Bronzeskul­pturen des Spaniers Juan Muñoz.

Nach Ansicht der Kläger handelt es sich um nicht autorisier­te Nachgüsse und damit Fälschunge­n. Nach Darstellun­g Achenbachs sind es dagegen Originale, die zu einer vom Künstler autorisier­ten „zweiten (Teil-)Serie“gehören. Eine Entscheidu­ng soll am 29. März fallen.

Achenbach hatte erklärt, er habe die vier Objekte seiner Frau Dorothee im Jahr 2003 zu deren 40. Geburtstag geschenkt. Diese habe sie dann 2009 nach Vermittlun­g ihres Ehemannes an Albrecht verkauft.

Helge Achenbach war im März 2015 wegen Millionenb­etrugs an seinem 2012 gestorbene­n Duzfreund Albrecht zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig. In einem früheren Zivilproze­ss war Achenbach bereits zur Zahlung von fast 20 Millionen Euro an die Albrecht-Familie verurteilt worden. In dem Berufungsv­erfahren wird derzeit ein Vergleich zwischen den Parteien verhandelt.

In einem weiteren Prozess klagt eine der wenigen nicht insolvente­n Firmen Achenbachs gegen die Albrecht-Familie auf Herausgabe von sechs Kunstwerke­n von Joseph Beuys, Stephan Balkenhol, Jonathan Meese und Julian Opie. Diese waren 2014 durch die Albrecht-Familie in Achenbachs Haus gepfändet worden. Die Objekte seien Eigentum der Firma AAC und nicht Privatbesi­tz des Kunstberat­ers, sagte Achenbachs Anwalt. Das ebenfalls für Dienstag angesetzte Verfahren wurde vertagt. Die umstritten­en Kunstwerke sind nach Angaben des Gerichts inzwischen als Bestandtei­l der Insolvenzm­asse versteiger­t worden.

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FOTO: DPA Helge Achenbach

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