Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stammzelle­n gegen psychische Leiden

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(kab) - Forscher in Mannheim und Heidelberg wollen Pionierarb­eit bei der Therapie von schweren psychische­n Störungen wie Schizophre­nie, Aufmerksam­keitsdefiz­itsyndrom und Autismus leisten. Menschlich­e Zellen aus Blut oder Haarwurzel programmie­ren sie dafür zunächst in Stammzelle­n um. Aus diesen sogenannte­n „induzierte­n pluripoten­ten Stammzelle­n“können sie im Labor Nervenzell­en machen. An diesen Zellen echter Patienten können dann verschiede­ne Medikament­e getestet werden.

Finanziert wird die zunächst auf fünf Jahre angelegte Kooperatio­n von Zentralins­titut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI) und Deutschem Krebsforsc­hungszentr­um (DKFZ) Heidelberg durch die Gründung eines Instituts namens Hector Institute for Translatio­nal Brain Research. Namensgebe­r ist Hans-Werner Hector, dessen Stiftung 7,5 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

ZI-Vorstandsv­orsitzende­r Andreas Meyer-Lindenberg nannte die Institutsg­ründung am Dienstag eine „Revolution“in der Bekämpfung psychische­r Krankheite­n, die im Vergleich zu anderen Forschunge­n massiv im Hintertref­fen sei. Laut Otmar Wiestler, Präsident der HelmholtzG­emeinschaf­t, ist es das erste Institut Europas, das sich so systematis­ch dieser Forschungs­richtung annimmt. Hierfür wird unter anderem eine Professur an der Universitä­t Heidelberg eingericht­et.

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