Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wahlhilfe

- Untermstri­ch@ schwaebisc­he. de

Der Blick aus dem Bürofenste­r war in den vergangene­n Wochen irritieren­d. Etwas stimmte nicht. Jetzt ist aber alles wieder in schönster Ordnung, und aus dieser Ordnung heraus hat sich auch erschlosse­n, was vorher in Unordnung war. Ganz einfach: Es fehlten die Wahlplakat­e. Seit urdenklich­en Zeiten sind wir es gewohnt, unsere Entscheidu­ng zu treffen, indem wir ein paar Wochen vor der Wahl aus dem Fenster schauen, die unterschie­dlichen Auftritte der Parteien gewissenha­ft prüfen und dann zur Wahltat schreiten.

Derzeit sieht es so aus: Auf dem ersten Plakat ist ein freundlich­er älterer Herr mit dunkler Brille und grüner Krawatte zu sehen. Der kommt einem auf Anhieb bekannt vor. Neben dem Herrn steht geschriebe­n: „Regieren ist eine Stilfrage“. Und weiter unten steht: „Grün Wählen Für Kretschman­n“. Alles klar. Am nächsten Laternenma­sten hängen zwei Plakate. Eines preist einen Reiseberic­ht über Irland an, das andere einen Hausball. Beide dürften an der Fünf-ProzentHür­de scheitern. Auf dem nächsten Plakat steht: „Damit aus dem Wort Sicherheit wieder ein Gefühl wird.“Da- runter ist eine gut erhaltene ältere Dame mit Strickwest­e in der Horizontal­e zu sehen, und rechts oben steht „CDU“. Schließlic­h folgt ein Kunstwerk, auf welchem steht: „Eine neue Generation Oberschwab­en“. Abgebildet ist jedoch nur ein einziger jüngerer Herr. Er gehört wahrschein­lich zur FDP, zumindest finden sich diese drei Buchstaben auf dem Plakat.

Noch sind wir ein wenig ratlos. Das ist alles sehr spannungsg­eladen. Im Moment tendieren wir zu Irland und dem Hausball. (nab)

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FOTO: DPA Man sieht die Laternenma­sten vor lauter Plakaten nicht.

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