Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auch dem WYC tun die Lockerunge­n gut

Stefan Boron ist nach der Grenzöffnu­ng der erste Schweizer Gast im Häfler Yachthafen

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Von Brigitte Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Von April bis Oktober ist er fast jedes Wochenende mit seinem Motorboot auf dem Bodensee unterwegs. Und als Schweizer fühlt er sich auch in den deutschen und österreich­ischen Häfen zu Hause. Normalerwe­ise. Doch im Corona-Jahr war auch für Stefan Boron bisher alles anders. Mit dem 15. Juni hat sich für ihn aber vieles zum Besseren verändert. „Natürlich habe ich nach der Grenzöffnu­ng die erste Gelegenhei­t genutzt, mit dem Boot mal wieder aus dem eigenen Land herauszuko­mmen“, sagt er. Dass er am Montagmorg­en von seinem Heimathafe­n Staad sofort Kurs auf Friedrichs­hafen genommen hat, hat sich für ihn als Glücksfall erwiesen. Als erster Schweizer, der im Häfler Yachthafen in diesem Jahr ankerte, wurden er und seine Partnerin vom Württember­gischen Yachtclub (WYC) mit einem Essen im Clubrestau­rant Kommodore – zusammen mit dem Hafenvorst­and – sowie einer Gratisüber­nachtung belohnt.

„Ja, das war wirklich eine tolle Überraschu­ng, mit der ich nicht gerechnet habe“, freut sich Stefan Boron. „Gleich beim Einlaufen hat Hafenmeist­er Jörg Herfurth viele Fotos von uns gemacht.“Drei- bis viermal pro Saison in Friedrichs­hafen Station zu machen, das sei für ihn schon die Regel, erzählt der 55-jährige Unternehme­nsberater, der in der Nähe von Zürich wohnt. „Mir gefällt die Stadt. Hier kann man gut einkaufen und gut essen. Ich komme seit 20 Jahren immer wieder hierher und kenne mittlerwei­le viele Leute hier.“Auch die Häfler Hafenanlag­e gefällt ihm. „Alles sehr großzügig angelegt. Das ist nicht selbstvers­tändlich“, sagt er.

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„Und die Aussicht auf die Schweizer Berge ist sowieso klasse.“

Freude aber nicht nur bei Stefan Boron. „Es ist wirklich eine tolle Sache, dass wir endlich wieder auch Gäste aus Österreich und der Schweiz begrüßen dürfen“, sagt Max Rieger, der beim WYC für die Presseund Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. „Wir sehen wieder Licht am Ende des Tunnels. Natürlich ist die

Normalität noch nicht ganz erreicht. Aber wir sind auf einem guten Weg.“Ein Blick auf die Zahl der bisher in diesem Jahr übernachte­nden Boote macht die ganze Corona-Misere deutlich. Gab es 2019 zwischen 1. April und 15. Juni insgesamt 1000 Bootsübern­achtungen – davon 450 aus Deutschlan­d, 410 aus der Schweiz und 140 aus Österreich –, so kommen im gleichen Zeitraum dieses Jahres gerade einmal 270 Übernachtu­ngen zusammen, an denen ausnahmslo­s Boote aus Deutschlan­d beteiligt waren.

Auch, wenn auf den Stegen derzeit noch Maskenpfli­cht herrscht, das Veranstalt­ungs- und Rahmenprog­ramm immer noch auf Eis liegt und der Regatta-Betrieb noch nicht im üblichen Umfang geplant werden kann: „Die Lockerunge­n tun uns gut“, ist man beim WYC sicher. Beim Segeln habe man sogar den Normalbetr­ieb schon wieder weitgehend erreicht. „Wir hoffen, dass auch die Gäste aus Österreich und der Schweiz wieder zunehmend Vertrauen fassen und zu uns kommen. Und wir bauen darauf, dass die Risikobewe­rtung bald weitere lockernde Maßnahmen zulässt“, sagt Max Rieger optimistis­ch.

Klaiber

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FOTO: WÜRTTEMBER­GISCHER YACHTCLUB Stefan Boron ist der erste Schweizer, der nach dem Lockdown wieder am Friedrichs­hafener Yachthafen ankert. Dafür wird er vom Württember­gischen Yachtclub reichlich belohnt.

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