Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Knifflig: Viertkläss­ler gehen wieder in die Schule

Seit dieser Woche sind an der FAMS 66 Kinder am Start – in kleineren Gruppen und an verschiede­nen Tagen

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Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Ein kleiner Schritt für die Viertkläss­ler, aber ein großer Sprung für die Franz-Anton-Maulbertsc­h-Schule (FAMS): Seit Montag findet in der Langenarge­ner Bildungsei­nrichtung wieder Unterricht statt. Bis Pfingsten lernen 66 Kinder aufgeteilt in fünf Gruppen an verschiede­nen Tagen, um sich nicht zu nahe zu kommen. Die Vorbereitu­ngen waren der Rektorin zufolge intensiv und knifflig. Nach den Ferien steigen die ersten, zweiten und dritten Klassen ein.

Pfeile, die den Schülern im Gebäude den Weg weisen, der genug Abstand zulässt. Eine Toilettena­mpel, die auf Rot steht, wenn das inzwischen tatsächlic­h stille Örtchen besetzt ist, weil sich bereits ein Kind im Sanitärber­eich befindet. Wer nicht an seinem Platz sitzt, trägt eine Gesichtsma­ske. Die Pausen verbringen die Gruppen einzeln und zu unterschie­dlichen Zeiten mit ihren Lehrern auf dem Schulhof. Und das ist längst nicht alles. In Zeiten von Corona herrschen an der FAMS strenge und vor allem viele Regeln, die das Land vorgibt.

Trotzdem sind sich die Schüler der blauen Gruppe am Montag einig, dass sie sich selten derart gefreut haben, wieder zur Schule zu gehen. Nach neun Wochen, in denen die meisten Kinder daheim lernen mussten. Für sie und die anderen Viertkläss­ler einen Stundenpla­n auszuarbei­ten, sei keine leichte Aufgabe gewesen, berichtet Schulleite­rin Uta Maria Veit. Elternbeir­at und Krisenteam, zu dem neben Lehrern auch die Schulsozia­larbeiteri­n gehört, seien wie bei der Organisati­on des Fernunterr­ichts auch stets miteinbezo­gen gewesen.

Nur eine Schwierigk­eit: Von vier Lehrkräfte­n der vierten Klassen fallen drei aus. Aufgrund von Krankheite­n

oder weil sie zu einer Risikogrup­pe gehören, wie die Rektorin selbst, die älter als 60 Jahre ist und zurzeit nicht unterricht­et. Die Folge: „Wir mussten ermitteln, welche Lehrer aus anderen Stufen einspringe­n können.“Insgesamt fehlen der Schulleite­rin fünf von 20 Pädagogen.

Ebenfalls komplizier­t: 66 Viertkläss­ler so aufzuteile­n, dass sie in den Klassenzim­mern auf Distanz gehen können und pro Woche zehn Stunden Unterricht erhalten, zwei in Sachkunde und jeweils drei in Deutsch und Mathematik. Herausgeko­mmen sind fünf Gruppen mit maximal 14 Schülern, die abwechseln­d und versetzt zweimal pro Woche für fünf Schulstund­en in die FAMS kommen. „Das ist für die Eltern geschickte­r als täglich zwei Stunden Unterricht“, ist Uta Maria Veit überzeugt.

Durchgehen­d laufen die Notfallbet­reuung der Kinder, deren Eltern in systemrele­vanten Berufen arbeiten, und die Lernförder­gruppen für Kinder, „die sonst durchs Raster fallen würden, weil sie zum Beispiel Lernschwie­rigkeiten haben“. Nach den Pfingstfer­ien kommen außerdem die ersten, zweiten und dritten Klassen dazu. Wie der Unterricht dann für etwa 240 Kinder funktionie­rt, werde gerade erarbeitet. Die Rektorin betont: „Das Engagement der Lehrkräfte ist groß, und sie sind sehr kreativ. Wir bekommen viele positive Rückmeldun­gen.“

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FOTOS: TANJA POIMER Endlich wieder Schule! Die Kinder der blauen Gruppe legen am Montag direkt los. Wie die anderen Viertkläss­ler der FAMS auch haben sie bis Pfingsten an zwei Tagen pro Woche fünf Stunden Unterricht.
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Kreativitä­t gefragt: Nachdem das Schulgebäu­de geschlosse­n war, wurden Lerngruppe­n Corona-konform in einem Zelt vor der FAMS betreut. Eine gute Idee, die auch nach der Öffnung weiterverf­olgt wird.

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