Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kilde profitiert von finaler Absage bei den Alpinen
KRANJSKA GORA (dpa) - Normalerweise bereiten sich die Skirennfahrer Anfang März noch auf die letzten Höhepunkte des Winters vor – die globale Coronavirus-Krise hat die alpine Saison nun aber abrupt beendet. Zwölf Stunden nach der Absage der Frauenrennen in Åre hat der Weltverband FIS am Donnerstag auch die für das Wochenende geplanten letzten Wettkämpfe der Männer in Kranjska Gora gestrichen. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Sportler und Betreuer habe Priorität, hieß es. Das in Cortina d’Ampezzo geplante Weltcup-Finale war als Vorsorgemaßnahme gegen SarsCoV-2 im von der Epidemie heftig heimgesuchten Norditalien schon länger abgesagt. In Kranjska Gora standen eigentlich noch ein Slalom und ein Riesenslalom an.
Die gibt es nun nicht mehr – somit steht der Norweger Aleksander Aamodt Kilde als Sieger der Weltcup-Gesamtwertung fest. Er ist Nachfolger des vor der Saison zurückgetretenen Serienchampions Marcel Hirscher aus Österreich und der erste Speed-Spezialist seit einem Jahrzehnt, der sich im Kampf um die Große Kristallkugel gegen die Techniker durchsetzte. Der 27 Jahre alte Skandinavier gewann die Trophäe dank 54 Punkten Vorsprung auf den Franzosen Alexis Pinturault, der in diesem Winter die Kombinationswertung für sich entschied. Die Kleinen Kristallkugeln im Slalom und Riesenslalom holte Kildes Landsmann Henrik Kristoffersen.
Die FIS hatte lange an den drei Frauenrennen im schwedischen Åre und den zwei Männer-Events in Kranjska Gora festgehalten – letztlich aber zeichnete sich die Absage ab. „Das war die einzige noch vertretbare Entscheidung“, sagte der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier.