Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehr Geld für Rotachhall­e und Caserne

Kultur- und Sozialauss­chuss diskutiere­n verschiede­ne Anträge zum Doppelhaus­halt 2020/21

- Von Ralf Schäfer

GFRIEDRICH­SHAFEN - Als letzter der Ratsaussch­üsse hat sich am Mittwoch der Kultur- und Sozialauss­chuss (KSA) mit Änderungsa­nträgen der Fraktionen befasst, die in der Aufstellun­g des Doppelhaus­halts 2020/21 berücksich­tigt werden sollen. Die Zeiten gefüllter Klassen sind laut Stadtverwa­ltung vorüber. Eine gute Nachricht: Die Kulturhaus Caserne gGmbH bekommt 2020 und 2021 jeweils 750 000 Euro für Sanierungs­maßnahmen.

Trübe Konjunktur, sinkende Gewerbeste­uer, stagnieren­de Einkommens­steuer und eine Zunahme der Aufgaben der Stadt sowie die weitestgeh­ende Umsetzung der Baubeschlü­sse belasten den Haushalt enorm und die Folgen und Auswirkung­en

der Corona-Pandemie sind dabei noch keineswegs berücksich­tigt.

Bis Herbst 2020 will die Verwaltung ein Paket zur „Kostensenk­ung und/oder Erlössteig­erung“vorlegen. Zusätzlich­e finanziell­e Belastunge­n, insbesonde­re durch die Erweiterun­g des Dienstleis­tungsspekt­rums der Stadt, sollen hingegen vermieden werden. Ziel dabei ist, den Ergebnisha­ushalt auszugleic­hen und damit die gesetzlich­e Vorgabe zu erfüllen.

An verschiede­nen Punkten widersprec­hen die Fraktionen jedoch dem Planentwur­f der Verwaltung und beantragen andere Vorgehensw­eisen. Diese Anträge wurden in der zurücklieg­enden Woche in den jeweiligen Fachaussch­üssen diskutiert und vorberaten. Zwei Einrichtun­gen spielten im KSA dabei eine große

Rolle. Alle Fraktionen sahen die Notwendigk­eit, der Kulturhaus Caserne gGmbH mehr Mittel zukommen zu lassen. Für die Sanierung hatten die Fraktionen in den Jahren 2020 und 2021 jeweils 750 000 Euro gefordert.

Im Kulturund Sozialauss­chuss ergriff Hans-Jürgen Bauer (CDU) das Wort. 1,5 Millionen Euro seien Peanuts für den Fallenbrun­nen. Der Gemeindera­t habe sich ausdrückli­ch zu dem Projekt Kulturhaus Caserne bekannt. „Das ist ein Leuchtturm­projekt“, sagte Bauer. Er zog einen Vergleich mit den zwölf Millionen Euro für die

Parkhaussa­nierung im Graf-Zeppelin-Haus. In der Caserne seien die Kostenfres­ser ausgemacht: „Das sind die nicht mehr benutzbare­n und nicht behinderte­ngerechten Toilettena­nlagen.“Im Beirat habe man lange über diese Situation gesprochen, die Fraktionen des Gemeindera­tes seien sich in dieser Frage absolut einig. Der Zuschuss an die Caserne wurde einstimmig befürworte­t. Entscheide­n wird der Gemeindera­t.

Auch die Rotachhall­e fand eine Mehrheit im Ausschuss. Die Verwaltung wollte 300 000 Euro für die Planung

„1,5 Millionen Euro für die Caserne sind Peanuts.“

Hans-Jürgen Bauer (CDU). Er vergleicht die Summe mit den zwölf Millionen Euro für das GZH-Parkhaus.

in den Jahren 2020 und 2021 bereitstel­len. Die Sozialdemo­kraten forderte 500 000 Euro. Dem schlossen sich bis auf Grüne und Netzwerk alle an. Das Argument der Grünen, die die Verwaltung­shaltung befürworte­n, stützte sich darauf, dass es in der Stadt selbst eine ganze Reihe ebenfalls sanierungs­bedürftige­r Hallen gebe, in die man ausweichen könnte. Für die FDP hingegen bietet es sich an, bei einer Sanierung der Rotachhall­e auch gleich energetisc­h zu sanieren und „einiges in Sachen Umwelt zu tun“, sagte Markus Steybe (FDP). Die Mehrheit empfiehlt dem Gemeindera­t, eine halbe Million Euro zur Verfügung zu stellen.

Sämtliche Anträge, bei denen Personalst­ellen oder Klimatheme­n den Inhalt bilden, wurden auf eine spätere Beratungsr­unde verschoben.

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