Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
In der Jakob-Gretser-Grundschule fehlt es an Platz
Gemeinderat diskutiert erneut über Erweiterung – Rektor befürchtet Verzug bei Umsetzung des Ganztagskonzepts
MARKDORF - Eigentlich sollte die erweiterte und sanierte Jakob-GretserGrundschule in vier Jahren fertig sein, doch aufgrund der neuen Diskussion im Gemeinderat über die Kosten befürchtet Rektor Andreas Geiger eine Verschiebung des Termins. Dabei sind Einführung und Umsetzung des Ganztags- und des pädagogischen Konzepts der Grundschule auf den Termin ausgerichtet.
Seit etlichen Jahren werde an der Grundschule in einem Provisorium gearbeitet, es fehlten eine Sporthalle und knapp 700 Quadratmeter Fläche, was etwa zehn Klassenräume bedeutete, sagte Rektor Geiger in einem Pressegespräch am Dienstag. Mit Blick auf die geplante, optimale Lösung sei das Provisorium akzeptiert worden. Ein Schulbau bedeute Veränderung, die brauche Ideen, Mut und Willen. Ideen und Willen sehe er bei allen Beteiligten, allerdings habe der Mut, die Planung konkret umsetzen, etwas nachgelassen, so seine Einschätzung. Derzeit stehen die gestiegenen Kosten im Fokus, die bei Anbau und Sanierung des Altbaus deutlich höher sind als bisher angenommen.
Eigentlich sollte zu Beginn des neuen Schuljahrs mit dem ersten Teil der Umsetzung des Konzepts zur Ganztagsschule begonnen werden, welches schon auf die neuen Räumlichkeiten ausgerichtet ist. Das Konzept sei in zahlreichen Gesprächen mit Eltern, Stadt und Lehrern erarbeitet worden. Jetzt sei jedoch fraglich, ob es so umgesetzt werden könne oder ob Abstriche notwendig seien, sagte Geiger. Mit dem Unterricht gebe es kein Problem, im Gegensatz zu der Betreuung der Schüler zwischen 13.30 und 15 Uhr. Etwa ein Drittel der Kinder nehme die Ganztagsbetreuung in Anspruch. „Wir haben den Raummangel jetzt“, sagte Geiger und fordert den Gemeinderat auf, Mut zu haben und die Entscheidung zum Baubeginn zu treffen.
Derzeit hat die Jakob-GretserGrundschule 380 Schüler in 16 Klassen, die von rund 30 Lehrern unterrichtet werden. Zum neuen Schuljahr wird sich daran kaum etwas ändern, da die Zahl der Abgänger und der neuen Erstklässler identisch ist. Im abgelaufenen Schuljahr habe es viele Aktionen gegeben. Zum Beispiel einen Flohmarkt beim Schulfest, dessen Erlös von 2000 Euro zur Hälfte an den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg ging und zur Hälfte in die Klassenkassen. Zudem veranstalteten die Drittklässler einen Spendenlauf für Unicef, bei dem 3400 Euro zusammenkamen. Die Gestaltungs-AG sorgte für neue Sitzgelegenheiten und mehr Farbe in der Schule. Im Rahmen der ElternAngebote für aktive Nachmittage (ELAN) nutzten rund 700 Schüler die verschiedenen Aktivitäten. Zahlreiche Schüler haben bei den Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“teilgenommen. Einige nutzten das Angebot von Stadtkapelle und Musikschule und besuchten die Bläserklasse, die es auch im neuen Schuljahr wieder geben wird.