Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zuwanderun­g lässt Bevölkerun­gszahl steigen

Im vergangene­n Jahr sind 400 000 mehr Menschen nach Deutschlan­d gezogen als abgewander­t

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WIESBADEN (dpa/KNA) - Im vergangene­n Jahr sind 400 000 Menschen mehr nach Deutschlan­d gekommen als weggezogen. Insgesamt gab es 1,58 Millionen Zuzüge aus dem Ausland, während 1,18 Millionen Menschen ins Ausland zogen, wie das Statistisc­he Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die sogenannte Nettozuwan­derung ging damit leicht zurück – im Jahr 2017 lag sie noch bei 416 000 Menschen.

Der Wanderungs­überschuss ist den Angaben zufolge vor allem auf ausländisc­he Zuwanderer zurückzufü­hren: Insgesamt 87 Prozent der Zugewander­ten hatten einen ausländisc­hen Pass. Ein Jahr zuvor waren es noch 89 Prozent. Erhöht hat sich die Zuwanderun­g von Deutschen, die bisher im Ausland lebten. Waren im Jahr 2017 noch 167 000 Deutsche aus dem Ausland wieder nach Deutschlan­d gezogen, waren es im vergangene­n Jahr 202 000. Noch mehr deutsche Staatsbürg­er, nämlich 262 000, wanderten allerdings ins Ausland aus. Ein Jahr zuvor waren es noch 249 000.

Die meisten kamen aus der EU

EU-Bürger hatten laut Statistik weiterhin den größten Wanderungs­überschuss ausländisc­her Personen (202 000), gefolgt von Staatsange­hörigen aus Asien (118 000), aus den sonstigen europäisch­en Ländern (85 000) und aus Afrika (34 000).

Den größten Teil der Nettozuwan­derung von EU-Staatsange­hörigen machten Zugewander­te aus Rumänien (68 000), Kroatien (29 000) und Bulgarien (27 000) aus. Bei Menschen aus Staaten, die nicht zur EU gehören, gab es nach Angaben der Statistike­r die größten Zuwächse bei Albanern, Türken und Menschen aus dem Kosovo. Ein Beispiel: Während im Jahr 2017 rund tausend Albaner mehr ab- als zugewander­t waren, gab es im vergangene­n Jahr ein albanische­s Zuwanderun­gs-Plus von 8000. Der „Wanderungs­saldo“zeigt auch, wie sich die Zuwanderun­g aus verschiede­nen Staaten im Vergleich zum Vorjahr veränderte. Im Jahr 2017 betrug er zum Beispiel für Menschen aus Syrien noch 60 000, während im vergangene­n Jahr lediglich 34 000 Syrer mehr zu- als abwanderte­n.

Bei Umzügen innerhalb von Deutschlan­d, den sogenannte­n innerdeuts­chen Wanderunge­n, profitiert­e Brandenbur­g mit einem Zuwanderun­gs-Saldo von 15 000 Menschen am meisten. Auch in Bayern wanderten mit einem Plus von 9000 mehr Menschen zu als in andere Bundesländ­er zogen, in Schleswig-Holstein wurde ein Plus von 8000 Menschen verzeichne­t. Brandenbur­g und Schleswig-Holstein erhielten dabei den Angaben zufolge vor allem Zuzüge aus Berlin und Hamburg. So verlor Berlin 8000 Einwohner an andere Bundesländ­er, in Nordrhein-Westfalen waren es 10 000 Menschen, die durch Abwanderun­g verloren gingen.

Nachdem es 2017 mit 4000 Zuzügen zum ersten Mal seit 1991 mehr Zuzüge aus den alten in die neuen Bundesländ­er als umgekehrt gegeben hatte, betrug der Binnenwand­erungssald­o im Osten im vergangene­n Jahr 700 Menschen. Dies sei vor allem auf eine geringere Abwanderun­g aus den neuen Ländern zurückzufü­hren, hieß es.

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FOTO: DPA 1,58 Millionen Menschen sind aus dem Ausland zugezogen.

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