Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
St. Martin in Oberteuringen: Hunderte beobachten das Spiel auf dem Kirchplatz
OBERTEURINGEN (chv) - Ein Martinstag ohne Laternenumzug und Martinsspiel für die Kinder, das kann einfach nicht sein, auch in Oberteuringen ist das eine feste Tradition. In einem kleinen Sternenmarsch sind gestern Abend die Kleinen vom Kindergarten St. Martin, vom Rotachkindergarten und vom Kinderhaus am Teuringer aus vier Richtungen mit ihren Laternen zum Kirchplatz gezogen und standen dort mit Eltern, Großeltern und Geschwistern dicht gedrängt um die rot-weißen Absperrbänder, die sie wohlweislich vom Schauplatz des Spiels trennten. Ein paar Fürwitzige versuchten vergeblich, zum Bettler vorzudringen. Schon eine Weile vorher war Wolfgang Metzler in Uniform und auf stolzem Ross hergeritten und drehte seine Runden um die Kirche, bis er angekündigt wurde und durch die Gasse kam, begrüßt von einer Abordnung der Musikkapelle und vom Lied der Kinder: „Lieber Martin, komm und schaue...“Während zwei Sprecherinnen seine Geschichte erzählten, ritt St. Martin auf die Bettlerin zu, die frierend ohne Schuhe am Boden kauerte. Würde er wirklich seinen Mantel teilen? Ein Ratsch und der rote Umhang zerfiel in zwei Teile, die Bettlerin durfte eine Hälfte um sich schlingen. Ein weiteres Martinslied begleitete den edlen Reiter auf seinem Weiterweg, dann ging’s zum geselligen Teil, denn da warteten Wienerle, Kinderpunsch und Glühwein auf die fröhliche Menge. Foto: chv