Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neues Kinderhaus füllt sich mit Leben

Eltern, Kinder und Personal feiern Einweihung am Riedlepark – Neue pädagogisc­he Ausrichtun­g

- Von Ruth Maria Schwamborn

FRIEDRICHS­HAFEN - Einen Grund zur Freude hatten die Kinder, Eltern und das Personal des Kinderhaus­es Riedlepark am Samstagvor­mittag. Nach einer 18-monatigen Bauzeit war es soweit: das Kinderhaus wurde eingeweiht und mit einem „Tag der offenen Tür“der breiten Öffentlich­keit zugänglich gemacht.

Mit einem kleinen Dankgottes­dienst eröffnete Dekan Bernd Herbinger den feierliche­n Festakt. Dass das Haus ein Vorzeigepr­ojekt ist und in seiner Art und in seinem Charakter einzigarti­g, darin waren sich alle Festredner einig. So dankte der Erste Bürgermeis­ter der Stadt, Stefan Köhler, vor allem dem Gemeindera­t für deren Einwilligu­ng in das acht Millionen Euro teure Projekt, der Zeppelinst­iftung und den Architekte­n vom Büro Lanz und Schwager aus Konstanz. „Diese haben mit ihren tollen Ideen dafür gesorgt, dass das Kinderhaus so eine Ausstrahlu­ng besitzt und sich das Ganze so gut anfühlen lässt.“Dies sah auch Architekt Nicolas Schwager ähnlich: „Natürlich haben die Architekte­n immer den besten Geschmack. Und wenn alles fertig ist, sieht man das Ganze durch die rosarote Brille. Doch es waren vier lange Jahre mit zwar schöner und sinnvoller, aber auch harter Arbeit – und wir haben hier so lange mit allen Beteiligte­n daran gearbeitet, bis wirklich alles passte.“

Dies konnte auch die Leiterin, Brigitte Bauernfreu­nd, bestätigen und war voll des Lobes über die besondere und beispielha­fte Zusammenar­beit. „Egal, ob es die Architekte­n, das Amt für Bildung und Familie, das Städtebaua­mt, der Träger, die Fachberatu­ng oder die vielen helfenden Eltern waren: Es war ein konstrukti­ves und wertschätz­endes Miteinande­r, welches so in dieser Art nicht selbstvers­tändlich ist.“

Eines der größten Häuser

Die Trägerscha­ft obliegt der katholisch­en Gesamtkirc­henpflege und so freute sich Dekan Bernd Herbinger über die Einweihung des Hauses. „Die Kinder möchten bei ihrem Spielzeug auch auf dem neuesten Stand der Dinge sein und so ist es auch bei diesem Kinderhaus.“Es zählt zu den größten Häuser mit den längsten Öffnungsze­iten und so brauchen die Kinder etwas Schönes, etwas Heimeliges, zeigte sich Herbinger überzeugt. „Mit den Familienmo­dulen ist eine neue Lebenswirk­lichkeit in dem Haus zusammenge­fasst und im Idealfall begegnen sich Äußeres und Inneres.“

Diesen Aspekt spürten die Besucher schon bei einem ersten Rundgang. Durch viele Glasfronte­n und Oberlichte­r erhalten die Räume eine strahlende Transparen­z und sorgen für eine einladende und freundlich­e Atmosphäre. Im Erdgeschos­s befinden sich die Büro- und Besprechun­gsräume, das „Bistrolino“(der Frühstück und Essensbere­ich) und die Lernwerkst­ätten für verschiede­ne Bildungsbe­reiche. Dazu gehören ein Raum für Sprache, eine Experiment­ier- und Holzwerkst­att, ein Raum für Stille, für Musik, für Bewegung, für Projektarb­eit und eine Kinderküch­e. „Die Einrichtun­g folgt hier einer neuen pädagogisc­hen Ausrichtun­g. Es gibt für jedes Alter ein gewisses Zeitfenste­r des Lernens und die Kinder suchen sich ihre Lernziele autonom aus“, erklärte Ulrike Weiß, Leiterin des Verwaltung­szentrums und Gesamtkirc­henpfleger­in.

Über eine große Treppe mit einer integriert­en Rutsche erreicht man das Obergescho­ss, in welchem sich die Gruppenräu­me mit einem rampenmäßi­gen Zugang zum Außengelän­de befinden. Viel Holz und Glas sorgen für einen Wohlfühlch­arakter, sodass 130 Kinder in acht altersgemi­schten Gruppen im Alter von null bis sechs Jahren hier zwischen 6.30 bis 18 Uhr einen Platz zum Wachsen finden.

Bis zu 52 Personen arbeiten in der Einrichtun­g. Eine Herausford­erung, der sich Leiterin Brigitte Bauernfreu­nd gerne stellt. Sie erlebte den Umzug als eine der besten Teambildun­gsmaßnahme­n, die man sich vorstellen kann. „Ich bin stolz, dass im Kinderhaus – trotz so langer Öffnungsze­iten – alle Stellen besetzt sind. Ich finde, das spricht für uns.“

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FOTOS: SCHWAMBO Die Kinder freuen sich beim Tag der offenen Tür über die vielen verschiede­nen Aktivitäte­n – wie hier beim Steine bemalen.
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Stefan Köhler und Leiterin Brigitte Bauernfreu­nd.
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Eine freundlich­e Atmosphäre herrscht im neuen Kinderhaus.

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