Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Aufgespießt
Die Musikvereine der Stadt waren früher ein unverzichtbarer Bestandteil des Seehasenfests. Diese Zeiten sind offenkundig vorbei. Ihre Konzerte in der Musikmuschel gehen akustisch unter. Die Wirte sorgen für ihre eigene Livemusik, natürlich satt verstärkt. Über den Musikvereinen schlägt dieses ganze Rambazamba zusammen. Einladende Bedingungen sehen anders aus. Wenn die Musikvereine hinschmeißen, sollte sich niemand wundern.
Nach dem Feuerwerk auf dem Seehasenfest können sich die Bahnfahrer, die Richtung Radolfzell über Markdorf und Salem wieder nach Hause wollen, jetzt schon freuen: Die Bahn setzt in der Nacht zum Sonntag wieder nur drei Sonderzüge ein. Schon in den vergangenen Jahren war das nicht ausreichend: Die Besucher – zusammengepfercht wie in einer Sardinenbüchse. Die Spießgesellen ärgert die Empfehlung der RAB, nicht mehr Züge einzusetzen – vor allem, weil die unentspannte Situation in den Zügen bis zu den Mitarbeitern nach Stuttgart gedrungen ist. Das ist ignorant von der RAB.
An der Vergabe der kostenlosen Seehasenfest-Karten muss noch gefeilt werden. Sinnvoll wäre eine kritischere Auswahl der Personen, die vorab mit Karten versorgt wird. Sonst stehen sich die Häfler für die Restkarten vor dem GZH die Beine in den Bauch und gehen trotzdem leer aus. Es macht auch Sinn, weniger Karten übers Internet abzugeben, damit mehr an der GZH-Kasse landen. Denn wer sich leibhaftig in die Schlange stellt, investiert mehr Mühe als jemand, der am PC aufs Knöpfchen drückt. Und weil es Leute gibt, die sich die kostenlosen Karten holen, dann aber nicht zu den Aufführungen kommen, schlagen wir eine Gebühr von einem Euro pro Karte vor. Ein Beträglein, das auch Ehrengäste gern bezahlen dürfen.
Ein anderes Thema beschäftigt derweil die Eltern, die ihre Kinder in Manzell im Kindergarten Arche Noah sicher untergebracht wissen wollen. Dort fielen bei der Dachsanierung Dreck und Baumaterial auf die Köpfe der Kinder und in deren Essen. Das muss doch nicht sein. Wer ein Dach saniert, unter dem Kinder spielen, muss Sicherheitsmaßnahmen treffen, die funktionieren.