Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

So werden Umleitunge­n geplant

An der Keplerstra­ße wird gebaut – Umfahrung war eine Herausford­erung

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FRIEDRICHS­HAFEN (sapo) - Wenn an einer Straße gebaut wird, muss der Verkehr umgeleitet werden. Für Autofahrer mag die Ausweichst­recke oft willkürlic­h gewählt sein, doch dahinter steckt ein genau ausgetüfte­lter Plan, wie der Leiter des Amts für Bürgerserv­ice, Sicherheit und Umwelt, Hans-Jörg Schraitle, und Franziska Bosch, Sachgebiet­sleiterin Verkehr, erklären. Eben so ein Plan mussten Schraitle und Bosch auch für die Baustelle an der Keplerstra­ße erstellen.

Schraitle kennt die Beschwerde­n der Bürger. „Viele kritisiere­n Umleitunge­n, wissen aber nicht, was dahinter steckt. Wir können keine Baustelle isoliert anschauen“, sagt er. Viele Faktoren müssen in die Planungen für eine Umleitung einbezogen werden. Dazu gehören Rettungswe­ge, Schulwege, die Zufahrt von Geschäften, Anwohner müssen ebenfalls nach Hause kommen und natürlich muss der Verkehr auch weiterhin fließen. „Wir stehen stark zwischen den Stühlen der Interessen. Die Baufirma will natürlich auch so schnell wie möglich bauen“, sagt Schraitle. Grundsätzl­ich ist eine Umleitung eine verkehrsre­chtliche Anordnung der Straßenver­kehrsbehör­de. Sie entscheide­t über Schilder, Lenkung und Sperrung. In Friedrichs­hafen ist die Straßenver­kehrsbehör­de für die Straßen innerorts zuständig.

Dabei läuft das Prozedere immer gleich ab. Die Baufirma mit ihrem Bauvorhabe­n oder auch die Stadt selbst, sofern sie Bauherr ist, muss sich an die Straßenver­kehrsbehör­de wenden. „Wir entscheide­n dann über die Art der Absperrung. Das oberste Belangen ist dabei aber immer die Verkehrssi­cherheit“, sagt Franziska Bosch. Um diese Faktoren alle gegeneinan­der aufzuwiege­n, setzt sich Bosch mit allen Beteiligte­n an einen Tisch.

Die Umleitung für die Baustelle „Keplerstra­ße“sei ein besonders schwierige­s Unterfange­n gewesen. „Wir haben uns acht Wochen vor dem Start des Baus getroffen und haben mit allen Beteiligte­n heftig diskutiert“, sagt Bosch. Dabei sei den Mitarbeite­rn der Straßenver­kehrsbehör­de besonders wichtig gewesen, dass die Straße halbseitig gesperrt wird. „Dafür haben wir heftig gekämpft“, sagt Bosch. Die Baufirma habe sich eine Vollsperru­ng gewünscht, aber nun dauere die Sperrung eben länger.

Ein wichtiger Punkt war auch, in welche Richtung der Verkehr geleitet werden kann. In Friedrichs­hafen gibt es die Besonderhe­it, dass der Verkehr oftmals nur in eine Richtung gelenkt werden kann. „Durch den See können wir keine Autos leiten“, sagt Schraitle. Ein Grundsatz sei auch, den Verkehr nicht durch kleine Straßen zu leiten.

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Umleitunge­n
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