Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Grün-Schwarz will mit Notfallplan Schweinepest abwehren
STUTTGART (dpa) - Wegen der drohenden Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sollen die
Jäger im Südwesten verstärkt weibliche Wildschweine abschießen.
Zudem wird die zweimonatige Schonzeit für die Bejagung von Schwarzwild in diesem Jahr ausgesetzt. Diese Maßnahmen gehören zu einem Zwölf-Punkte-Plan, den Agrarminister Peter Hauk (CDU) auf den Weg gebracht hat und den das Kabinett am Dienstag in Stuttgart billigte. Darüber berichteten zunächst die „Heilbronner Stimme“und der „Mannheimer Morgen“.
Am heutigen Freitag sollen die Maßnahmen öffentlich vorgestellt werden. Nach Angaben der Zeitungen plant Grün-Schwarz für das gesamte Konzept 2018 Zusatzkosten in Höhe von bis zu drei Millionen Euro ein. Im Südwesten werden bislang 50 000 Wildschweine jährlich geschossen. Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich. Sie kann aber leicht auf Haus- und Wildschweine übertragen werden. Hauk plant nach Angaben der Zeitungen in einer großangelegten Übung den Ernstfall zu proben. „Im Herbst dieses Jahres wird im Land eine große Tierseuchenübung zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen durchgeführt“, heißt es in der Kabinettsvorlage. Die Seuche wird vor allem durch Tiersekrete infizierter Wildschweine übertragen. Deswegen will Hauk die Zahl der Verwahrstellen, in denen tote Tiere gesammelt werden, im gesamten Land von aktuell 81 auf 153 erhöhen.