Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fans feiern die Songs ihrer Jugend

Konzertsho­w „ABBA Gold“im Graf-Zeppelin-Haus sorgt für mitreißend­e Momente

- Von Felix Kästle

FRIEDRICHS­HAFEN - Klatschen, lachen und die Hände in die Höhe reißen: ABBA begeistert. Auch noch Jahrzehnte nachdem die schwedisch­e Band ihr Aus verkündet hat. Jetzt hat die Konzertsho­w „ABBA Gold“Hunderte Fans im Graf-Zeppelin-Haus mitgerisse­n – zumindest für einige Momente.

„Winkt mit den Händen. Ich will euch tanzen sehen“, heizt der Pianist, der Benny Andersson verkörpern soll, in den ersten Augenblick­en von der Bühne aus dem Publikum ein. Das lässt sich das Fan-Volk nicht zweimal sagen. Kaum stimmen die vier Musiker das Eurovision-Gewinnerli­ed „Waterloo“an, klatschen die vorderen Reihen im Takt mit. Waterloo? Für manche ist der Auftritt der ABBA-Nachahmer auch ein „Waterloo“– sinnbildli­ch. Die Stimme klingt nicht sonderlich klar und trifft die Höhen zeitweise nicht genau. Zudem wirken die vier auf der Bühne nicht so lebendig, mitreißend und spritzig wie das Original.

Wen wundert’s? Es ist eine Show. Und die Jahrzehnte jüngeren Protagonis­ten kennen die legendäre schwedisch­e Band wohl auch nur aus Videos, Filmen und von Tonträgern.

Wen juckt’s? Die Songs selbst gehen ins Ohr. ABBA ist Kult. Und die Lieder sind Kulturgut. Das Publikum lässt sich von der Show verzaubern. „The winner takes it all“– Das scheint auch noch nach dem Tod der Band zu gelten. Der Gewinner des „Grand Prix Eurovision de la Chanson“in Brighton räumt auch noch heute ab. Und zwar mit Ohrwürmern wie „Money, Money, Money“, „Thank you for the music“, „Mamma Mia“, „SOS“, „Super Trouper”, „Dancing Queen“, „Chiquitita” oder „Fernando”.

Mehr als 375 Millionen verkaufte Tonträger weltweit machen den Erfolg der Band deutlich. ABBA ist längst zum Mythos geworden. Die Texte und die Melodien sind unvergesse­n. Lang, lang ist’s her, als ABBA Europa rockte. Die lebenden Legenden sind heute ergraut. Die Fans im Graf-Zeppelin-Haus ebenfalls. Der gefühlte und geschätzte Altersdurc­hschnitt dürfte über 50 Jahren liegen. Doch von Unbeweglic­hkeit kaum eine Spur: Bei „Super Trouper“tanzen und klatschen Hunderte Fans mit. In den 1970er- und 1980er-Jahren beherrscht­e die Kultband aus Schweden die Discos. In 20 Ländern kam ABBA seinerzeit 124-mal auf Platz eins in den jeweiligen Single-Charts, wie es in einem Pressetext heißt.

Die Konzertsho­w kommt an. Die Lichtersho­w wirkt wie ein Feuerwerk. Im Takt der Melodie halten die Fans ihre Handytasch­enlampen in die Höhe, winken damit und feiern die Songs ihrer Jugend.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Zum Mitklatsch­en: Die Show „ABBA Gold“unterhält die Fans im GZH mit Hits der schwedisch­en Kultband.

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