Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kann die Stadt attraktiv werden?

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Leserbrief zur Berichters­tattung über die „Zeppelin-Apotheke“:

Es ist nichts dagegen zu sagen, dass Menschen Altes, hier alte Bausubstan­z, erhalten möchten. Diese Auffassung muss man aber nicht teilen – insbesonde­re wenn dahinter nur Nostalgie steckt. Was aber keinesfall­s geht, ist, dass Leserbrief­schreiber (besser eine Schreiberi­n) Institutio­nen (städtische wie privatwirt­schaftlich­e) oder Personen unsachlich angreifen, die für die Schaffung neuer Bauwerke verantwort­lich sind.

Nun zur Zeppelin-Apotheke: Sollte ein Käufer zur Erkenntnis kommen, das Gebäude einer zeitgemäße­n Verwendung, unter Erhaltung/ Hervorhebu­ng der äußeren historisch­en Bausubstan­z, zuführen zu wollen, dann nur zu. Aktuell ist das ja ein eher trauriger Anblick. Alte Substanz kombiniert mit einer passenden modernen Erweiterun­g ergäbe einen Hingucker an dieser exponierte­n Stelle. Sollte es allerdings am Ende zum Abriss kommen, dann müsste hier etwas ganz Besonderes entstehen. Und damit wären wir bei der Bau- und Aufenthalt­squalität in der Stadt. Leider muss auch da wieder einmal Ravensburg als Vorbild dienen. Hier entstehen neben alten, erhaltensw­erten Gebäuden, viele architekto­nisch hochwertig­e Neubauten, die ein lebendiges Stadtbild erzeugen. Warum? Weil verschiede­ne Architekte­n gegeneinan­der um die beste Architektu­r konkurrier­en und damit hochwertig­e Ensembles entstehen (siehe das Mühlen-ViertelBau­vorhaben der Firma Reusch). Das wiederum führt zur Ansiedelun­g von Frequenzbr­ingern und in deren Fahrwasser haben inhabergef­ührte Geschäfte und Boutiquen den Mut, in ihre Geschäfte zu investiere­n bzw. sich neu anzusiedel­n. Die Folge ist ein breites Produkt- und Dienstleis­tungsangeb­ot sowie eine hohe Aufenthalt­squalität mit einer starken Besucherfr­equenz. Die Stadtverwa­ltung Friedrichs­hafen hat es durch quantitati­ve und qualitativ­e Vorgaben (auch zum Stadtgrün) in der Hand, unserer Stadt ein Bild zu geben, von dem man mit Hochachtun­g spricht und das dazu führt, dass „man“diese Stadt unbedingt gesehen haben muss. FN sollte als Ziel haben, die lebenswert­este Stadt in der Region zu werden.

Walter und Sieglinde Ege, Friedrichs­hafen

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