Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Lüneburg und United Volleys marschieren
Die Alpenvolleys Haching sind in der Volleyball-Bundesliga angekommen: Gleich im ersten Heimspiel glückte beim 3:1 gegen die Bisons aus Bühl auch der erste Saisonsieg. Tabellenführer nach dem 2. Spieltag ist aber die SVG Lüneburg, genau wie die United Volleys noch ohne Satzverlust. Die Berlin Volleys waren schon am Mittwoch mit 3:1 gegen den TSV Herrsching erfolgreich.
Vor 700 Zuschauern in der Unisporthalle Innsbruck war den Alpenvolleys die Nervosität am zu Beginn der Partie gegen Bühl deutlich anzumerken. Und doch ging der erste Satz relativ sicher an die Gastgeber. Danach spielten sich die Volleys in einen wahren Rausch, verpassten Bühl im zweiten Durchgang eine echte Lehrstunde. Doch in Satz drei hieß es plötzlich 8:1 für Bühl. Trotz einer fulminanten Aufholjagd ging der Satz schließlich mit 23:25 verloren. Der vierte Durchgang brachte die Halle dann endgültig zum Kochen, mit 25:18 sicherte sich der Liganeuling den 3:1-Erfolg bei seiner Heimpremiere. Topscorer waren Rudy Verhoeff (18) und Igor Grobelny (17). „Im Großen und Ganzen war ich sehr zufrieden“, sagte Trainer Stefan Chrtiansky. „Speziell die Blockleistung war sehr gut. Was uns etwas aus dem Konzept gebracht hat, war die Pause. Die Jungs sind danach zu spät aufgewacht.“
Einen Start nach Maß in die neue Saison erwischte die SVG Lüneburg, die nach dem Sieg in Solingen auch die Powervolleys Düren überraschend glatt mit 3:0 (21, 16,17) in die Schranken wiesen. Angetrieben von ihrem stark aufspielenden Kapitän Matthias Pompe stellte die SVG den Berlin-Bezwinger aus dem Rheinland von Beginn an mit guten Aufschlägen vor große Annahmeprobleme. Düren muss durchweg einem Rückstand hinterherlaufen. Noch deutlicher wurde die Angelegenheit in den Sätzen zwei und drei, die Hausherren spielten sich in einen wahren Rausch. Ein Beispiel für den Klassenunterschied: Von den ersten acht SVG-Punkten im dritten Satz steuerten die Gäste allein fünf mit Aufschlagfehlern bei. „Das war ein grandioses Spiel von uns“, freute sich MVP Matthias Pompe nach der Partie. „Wir wussten, dass Aufschlag und Annahme die Begegnung entscheiden werden.“Und sein Trainer Stefan Hübner kam sogar fast ins Schwärmen: „Ich bin ein Fan unserer Mannschaft. Das ist ein tolles Team. Wenn ein Spiel so läuft, lässt man die sechs auf dem Feld auch durchspielen.“Auf der anderen Seite des Netzes war die Enttäuschung bei Trainer Stefan Falter natürlich groß: „Unsere Leistung im Aufschlag war indiskutabel. 15 Fehler, drei Asse – so kannst du in Lüneburg nicht bestehen.“
Auch die United Volleys RheinMain haben nach dem 3:0 (18, 23, 19) gegen die Bergischen Volleys noch eine blütenweiße Weste. „Im zweiten Satz haben wir uns etwas schwergetan, die Sache letztendlich aber ordentlich durchgezogen“, erklärte Trainer Michael Warm. „Wenn man mit so einer jungen und komplett umgebauten Mannschaft mit 6:0 Sätzen in die Saison startet, kann man sich nicht beschweren.“Der japanische Neuzugang Issei Otake lief diesmal von Beginn an für die Hessen auf. Stärkste Akteure bei den Uniteds waren erneut MVP Moritz Karlitzek und Zuspieler Patrick Steuerwald. Wie stark das Team in dieser Saison wirklich ist, dürfte das Duell am Samstag in Düren zeigen.
Der Deutsche Meister, die Berlin Volleys, hatte unter der Woche beim 3:1 (27:25, 27:25, 23:25, 25:14)-Arbeitssieg gegen den TSV Herrsching vor mehr als 4000 Zuschauern deutlich mehr Probleme als erwartet. Verständlich, dass TSV-Coach Max Hauser nachher mit den vergebenen Möglichkeiten haderte: „Das Spiel lief sehr unglücklich. Speziell den ersten Satz müssen wir gewinnen. Im dritten Durchgang haben wir gut aufgeschlagen und stark abgewehrt – uns dann aber auch belohnt. Danach waren wir zu fehlerhaft. Das hat uns das Match gekostet.