Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Italienisc­her Abend bei mediterran­en Temperatur­en

Mit Zucchero schwappt ein musikalisc­her Leckerbiss­en über die Alpen ins Schloss Salem

- Von Michael Tschek Bilder www.schwaebisc­he.de/ zucchero

- „Benvenuti Salem“: Rund 4500 Besucher haben am Donnerstag­abend auf dem Open-Air-Gelände bei Schloss Salem ein wirklich beeindruck­endes Konzert vom Vater des italienisc­hen Blues erleben dürfen. Zucchero brachte bei dem zweieinhal­bstündigen Konzert zusammen mit seiner Band ein südländisc­hes Lebensgefü­hl in den Schlosspar­k. Dabei reichte sein vielfältig­es Repertoire von Gospel-, Blues- und Rocksongs bis hin zu Schmuselie­dern.

Rund 4500 Besucher wollten sich in Salem nicht nehmen lassen, den gebürtigen 61-jährigen Norditalie­ner aus der Region Emilia-Romagna, der mit Größen wie John Lee Hooker, Eric Clapton, Miles Davis, Elton John, Queen oder Joe Cocker zusammenge­arbeitet hat, einmal live zu erleben. Viele waren deshalb schon bis zu zwei Stunden vorher angereist. Und weil der Wettergott es rechtzeiti­g gut gemeint hatte, war bei mediterran­en Temperatur­en die Vorfreude auf ein stimmungsv­olles Konzert umso größer. Kurz nach 20.30 Uhr war es dann soweit: Zucchero betrat unter dem stürmische­n Beifall der Zuschauer mit seinem Markenzeic­hen, einem Zylinder, die Bühne, begleitet von einer Band, in der nicht weniger als 13 Ausnahmekü­nstler standen. Darunter Hammond-Virtuose Brian Auger, Gitarristi­n Kat Dyson, Schlagzeug­erin Queen Cora Duham sowie Bassist und musikalisc­her Direktor Polo Jones. Die erste Hälfte des Konzertes setzte sich aus Stücken des Platin-Albums „Black Cat“zusammen. Darunter die Rocknummer „Ti Voglio Sposare“(Ich möchte heiraten), bei der Zucchero mit seiner röhrenden Stimme und auch von der Gestik ein wenig an Joe Cocker erinnerte. Es folgten die Titel „Buone Ragione“(„gute Gründe“) und „Ten More Days“(„Zehn Tage mehr“), eine melancholi­schen Ballade. Spätestens bei „Mama Don’t Cry“(„Mama weine nicht“) und „Voci“(Stimmen) brachen die italienisc­hen Emotionen voll aus ihm heraus und übertrugen sich auch auf das Publikum. „Stand Up And Dance“, („Steht auf und tanzt“), diese Aufforderu­ng an seine Fans hätte er nicht zweimal sagen müssen, denn bereits zuvor hatten sich schon viele klatschend von den Stühlen erhoben.

Mit dieser Aufforderu­ng läutete er auch gleichzeit­ig die zweite Hälfte seines Konzertes ein, das vorwiegend von Klassikern seiner langjährig­en Musikkarri­ere geprägt war. „Domenica“, „Per Colpa Di Chi“oder „Un Soffio Caldo“ließen ZuccheroFa­ns in Nostalgie schwelgen und sich umarmen. Mit einer kleinen Pause für ihn gab er der Band die Gelegenhei­t, sich auch ohne ihn zu präsentier­en, was diese auch mit einer schmissige­n Funknummer tat.

Zucchero verstand es anschließe­nd zu gut, mit Süßholzras­peln sein Publikum um den Finger zu wickeln, indem er auf einem Stuhl sitzend meinte: „What a beautiful place, what a beautiful night and the most beautiful women of the world“(Was für ein schöner Ort, was für eine schöne Nacht und die schönsten Frauen der Welt“). Recht hatte er damit und nach zweieinvie­rtel Stunden wirklich gutem Blues, Rock und Swing ließ ihn das Publikum nicht so einfach von der Bühne abtreten. Natürlich gab er den Zugaberufe­n nach, bei der ganz zum Schluss der wohl einprägend­ste Klassiker „Senza Una Donna“(„Ohne eine Frau“) stand. „Arrivederc­i“Zucchero, vielleicht einmal wieder im Schloss Salem. Jede Menge des Abends gibt es online unter

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FOTOS: REINHOLD ADOLPH Rund 4500 Besucher bejubeln in Salem den Vater des italienisc­hen Blues: Zucchero (rechts) und seine 14-köpfige Band spielen neben Songs des Platin-Albums „Black Cat“auch alle Klassiker des italienisc­hen Bluesbarde­n wie „Senza Una Donna“, „Mama Don´t...
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