Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Junge mit der Trompete
Es war einer der ganz großen Momente der deutschen Fernsehgeschichte – zumindest für die Fans von „Musikantenstadl“und Co: 1989 gewann ein 13 Jahre alter Junge mit seiner Trompete und einer „Heimwehmelodie“den „Grand Prix der Volksmusik“. Moderator Karl Moik, der den Jungen bei einer Hochzeit entdeckt hatte, hatte Tränen in den Augen, Carolin Reiber war auch ganz gerührt – und mit ihr eine Fernsehnation. Heute ist der Junge mit der Trompete längst erwachsen geworden: wurde am 26. November 40 Jahre alt.
Sein Sieg beim VolksmusikGrand-Prix sollte ihn in die Top-Liga der katapultieren und darin behauptet er sich inzwischen seit Jahrzehnten. Eigentlich wollte Mross Koch werden, doch mittlerweile verdient er Millionen mit seiner Musik, Auftritte hatte er seither unzählige gehabt – vor allem in „Immer wieder sonntags“. Die ARD-Sendung moderiert er seit 2005.
Einen großen Schub bekam seine Karriere, als er sich – privat und auf der Bühne – mit Stefanie Hertel zum Traumpaar der Volksmusik zusammentat. Stefan und Stefanie, das war fast zu schön, um wahr zu sein, und endete 2012 mit der Scheidung nach sechs Jahren Ehe und einem gemeinsamen Kind. Auf der Bühne sind sie allerdings heute noch zusammen zu sehen.
Schlagzeilen machte aber auch die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Mross und einem Trompeter, der behauptete, auf einigen von Mross’ Aufnahmen zu hören zu sein. Ein Gutachten bescheinigte dem einstigen Trompeten-Wunderkind damals überschaubare Fähigkeiten. Das Verfahren, das sich über Jahre hinzog, endete mit einem Vergleich.
Trotzdem: „Ich kann auf wunderbare Jahre zurückblicken und mich auf weitere wunderbare Jahre freuen“, sagt Mross, der inzwischen zwei weitere Kinder mit seiner zweiten Ehefrau hat. (dpa)