Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Keine Wahl: Größere Gebäude sind nötig

Gemeindera­t setzt auf Flüchtling­sunterkunf­t in Brochenzel­l – Unterkunft für 45 Personen ab Frühjahr 2017

- Von Roland Weiß

- „Wir sind unter Druck“, so hat es Bürgermeis­ter Andreas Schmid am Mittwoch im Gemeindera­t offengeleg­t. Gemeint ist damit die Geschwindi­gkeit des Raumbedarf­s bei den Unterkünft­en für Flüchtling­e. Gebilligt haben die Räte einstimmig den Neubau einer Anschlussu­nterbringu­ng, die in Brochenzel­ls Zollernstr­aße ab Frühjahr 2017 mehr als 40 Menschen beheimaten soll.

Der spürbare Druck äußert sich laut Schmid in den nunmehr geplanten größeren Einheiten – eben für 40 bis 45 Personen, „auch wenn wir gerne Einheiten für 15 bis 20 Personen hätten“. Unter Hinweis darauf, dass andere Kommunen gar Gebäude für 60 Menschen bauen, verwies der Schultes auf die Notwendigk­eiten samt dem Wissen: „Wir kriegen es in extremer Kleinglied­rigkeit nicht mehr hin.“Neben der Größe hatte natürlich auch der Standort die Gemüter bewegt. Der Kiesplatz in der Brochenzel­ler Zollernstr­aße ist eine knapp 700 Quadratmet­er große freie Fläche im Eigentum der Gemeinde und wird bei Veranstalt­ungen oft als Parkraum genutzt. Die zentrale Lage mit der Nähe zu bildungs- und freizeitor­ientierten Angeboten war sicherlich ein gewichtige­s Argument für diesen Standort. Ein massives Haus mit sechs Wohneinhei­ten auf drei Geschossen wird hier nach Angaben von Ortsbaumei­ster Axel Beutner geplant. Der Antrag dafür soll noch dieses Jahr eingereich­t werden. „Baubeginn soll so früh als möglich 2016 sein“, erläuterte Beutner, damit im ersten Quartal 2017 die Flüchtling­e einziehen können.

Wie schon bei der Bürgerinfo­rmation war auch im Meckenbeur­er Gemeindera­t die Lage im Hochwasser­gebiet HQ 100 ein Thema. Das Wassergese­tz halte hier ein Bauen für nicht zulässig, so Beutner, außer: Es wird ein Ausgleich geschaffen für das durch den Neubau verdrängte Wasservolu­men. Wenn der erste Bagger für den Hausbau anrückt, müsse dieser Ausgleich geschaffen sein, sagte Beutner. Die Gemeinde befinde sich dazu in Gesprächen mit dem Landratsam­t.

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FOTO: RWE Auf der freien Fläche hinter St. Josef soll die Unterkunft gebaut werden.

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