Cantemus bezaubern durch die Zeit
Zwei ausverkaufte Chorkonzerte in der Spitalkapelle
- Fast 30 Frauen in der Stimmlage Sopran und Alt gehören zum Frauenchor Cantemus Frauenstimmen. Hervorgegangen 1988 aus einer Gruppe ehemaliger Realschülerinnen, die auch nach der Schulzeit gern weiter zusammen singen wollten, hat sich daraus ein hervorragender Chor mit hohem Anspruch und besonderen Profil entwickelt. Das Repertoire geistlicher und weltlicher Musik reicht von der Renaissance über die Romantik bis in die Moderne einschließlich Pop und Jazz. Lange Jahre hat der Musiklehrer der Realschule, Rolf Ströbele, dem Chor ein Gesicht gegeben und 2015 die Leitung an Peter Schmitz übertragen. Voller Stolz auf die Entwicklung des Chores hörte Ströbele dem Gesang der Frauen zu. Ein besonders schöner Rahmen war die Spitalkapelle mit ihrer großartigen Akustik. Die Resonanz beim Publikum war groß, zu jedem der beiden Konzerte waren rund 90 Zuhörer gekommen.
„... mit Menschen- und mit Engelszungen“hatten Peter Schmitz und die Sängerinnen ihr Konzert betitelt und Musik verschiedener Stilrichtungen zu einem vielseitigen interessanten Programm verbunden. Zentrales Thema des Konzertes war die transzendente Kraft der Liebe, die Himmel und Erde miteinander verbinden kann. Die Liebe zur Natur, Liebe zu den Menschen, göttliche Liebe, aber auch das Leiden, das durch Liebe entstehen kann, war im Programm zu lesen. Wie ein roter Faden zog sich von Léo Delibes die Messe brêve mit Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei durch das Programm. Der Komponist, der eher für seine Ballettmusik und leichte Opern bekannt ist, hat seine Messe brêve für einen zweistimmigen Frauenchor mit Orgelbegleitung komponiert, den Orgelpart übernahm die Pianistin Anita Bender.
Begonnen hatten die Sängerinnen ihr Konzert mit dem von Felix Mendelsohn-Bartholdy vertonten Psalm „Denn in seiner Hand ist, was die Erde bewegt“. Von einem neuzeitlichen Komponisten, der auch schon Lieder für königliche Hochzeiten komponiert hat, stammte ein Choral in dem die Schönheit der Erde besungen wird. Zwischendrin ein Klavierintermezzo der großartigen Pianistin. Die Schönheit der Schöpfung und ihre Gefährdung hatte Schmitz bei der Auswahl der Chorliteratur im Blick gehabt und sie immer wieder mit Liedern neuzeitlicher Komponisten untermalt. Klaviersoli der großartigen Pianistin setzten dazu interessante Akzente.