Storchaufkommen in der Region
zu gewinnen: „Jetzt hockt der Nebenbuhler jeden Tag allein auf dem Nest und klappert, aber hat keine Frau.“Das Storchenpaar wurde zwar vertrieben, aber versucht sein Glück immer wieder auf Schicks Horst, doch sobald der Nebenbuhler wieder auftaucht, ziehen sie wieder gemeinsam ab. „Ich denke, dass der Nebenbuhler ein älterer Storch ist, aber auf jeden Fall männlich.“Schick vermutet, dass dieser das Herz der Storchen-Lady für sich gewinnen möchte, „aber irgendwie hängt sie eben doch am anderen StorchenMännchen“.
Rund 130 Nester sind auf dem 4000 Quadratmeter großen Grundstück von Elvira Schick beheimatet: Schwalben, Meisen, Rotkehlchen, Staren, Eulen, Falken und sogar Fledermäuse können hier ein geschütztes zu Hause finden. „Es ist schon immer so gewesen, dass ich Mensch und Tier geholfen habe“, sagt Schick. Wenn ein Vogel aus dem Nest fliegt, sich verletzt oder Hilfe benötigt, ist Elvira Schick gleich zur Stelle, nimmt die Kleinen bei sich auf und versorgt sie mit allem, was sie benötigen. „Ich kümmere mich um Tiere, die in Not kommen, Platz brauchen oder vermittelt werden müssen“, so Schick. Oft seien diese nach einer guten Versorgung und Pflege in nur wenigen Tagen wieder munter und bereit zum Weiterziehen.
Doch die zahlreichen Nester auf ihrem Grundstück reichen Schick noch nicht aus: Gerne würde sie noch einen weiteren Mast oder Pfosten auf ihrem Grundstück anbringen, um weiteren Vögeln eine Brutmöglichkeit zu bieten. „Ich würde mich über einen Metallpfosten freuen, wenn jemand einen übrig hätte,
Laut Rainer Deschle, Biologe und Storchenbeauftragter des Regierungspräsidiums Tübingen, sind zur Zeit in den jeweiligen Ortsteilen besetzt: Rißtissen Ort und auf dem Golfplatz, Griesingen, Ehingen (2), Kirchbierlingen, Volkersheim, Mundeldingen, Unterstadion, Rottenacker, Emerkingen, Munderkingen (3), Algershofen (2), Untermarchtal, Datthausen und Obermarchtal. dann könnte ich wieder ein Storchennest oder ein Schwalbenhotel errichten“, sagt die engagierte Frau.
Von ihrem Wohnzimmer aus kann Schick das Storchennest gut beobachten. Gerne würde sie wieder dem Storchenpaar auf ihrem Grundstück einen sicheren Brutplatz bieten, dafür müsste sie aber erst den Nebenbuhler loswerden: „Ich kann ja nicht jeden Tag an dem Nest Wache schieben, um den Nebenbuhler zu verjagen. Vielleicht muss ich ihm eine Frau besorgen, damit er die anderen in Ruhe lässt.“
Das Storchenpaar in Kirchbierlingen sei wie jedes Jahr eines der ersten Paare, die in Oberschwaben mit der Brut beginnen, so auch dieses Jahr wieder Mitte März. Wenn alles gut gegangen ist, seien die Küken dort aktuell am Schlüpfen. Viele Bruten wurden, so Deschle, im letzten Märzdrittel begonnen. Der durchschnittliche Brutbeginn lag damit ein paar Tage früher als sonst. (sz)
folgende Storchennester