Wenn uns die Fitnessuhr auf den Wecker fällt
Ein Nachteil von Fitnessuhren ist der Umstand, dass die Uhr allein nicht ausreicht, um fit zu werden. Was die cleveren Fitnessuhrenhersteller natürlich nicht groß hinausposaunen. Schließlich leben sie nicht von den Kilometern, die der Käufer mit den Uhren zurücklegt, sondern von dem Geld, welches die Käufer für die Uhr ausgeben. Was wären diese digitalen Überwindungshilfen des inneren Schweinehunds doch für märchenhafte Umsatzwunder, wenn sie die lästige Bewegung – wie ihr Name nahelegt – überflüssig machten.
Missverständliche Produktbezeichnungen sind kein neues Problem. Man denke nur an Tennisschuhe. Diese sind frei verkäuflich und befähigen ihren Träger mitnichten dazu, in Wimbledon ein paar gelbe Filzkugeln über den weltberühmten Rasen zu befördern. Ebensowenig gewähren Golfclubs Menschen Einlass, die den Besitz einer Golfhose vorweisen können. Und Leute, die nicht ohne Stolz im Besitz einer Pilotenbrille sind, werden Schwierigkeiten haben, tatsächlich bis ins Cockpit einer Maschine der Lufthansa vorgelassen zu werden.
Aber zurück zur Fitness. Besagte Uhren sind in der Lage, uns daran zu erinnern, dass wir uns mehr bewegen sollten. So lässt sich ein Schrittzähler aktivieren, der vernehmlich blinkt und fiept, sofern wir die definierten Tagesschritte nicht erreicht haben. Datenschützer sehen solche Geräte kritisch, weil sie finden, dass es niemanden etwas angeht, wie viele Schritte wir tun oder nicht tun. Das Gute ist, wem die Fitnessuhr auf den Wecker fällt, kann einfach die Batterie rausnehmen. (nyf )