Bildstöckle glänzt wieder
Das christliche Kleinod bekommt einen neuen Platz
HÜTTEN (somm) - Ein Unglück mit gutem Ausgang hat sich heuer in Hütten ereignet. Bei Holzfällarbeiten war ein Baumstamm gegen das Bildstöckle beim Hüttener „Hohlen Felsen“gekracht und dieses in mehrere Stücke zerschlagen. Jetzt hat das restaurierte Bildstöckle einen leicht veränderten Platz erhalten, wo es noch besser zur Geltung kommen kann. Das christliche Kleinod wurde um wenige Meter versetzt und steht nun direkt am Radweg neben der dort befindlichen Sitzbank, die auch gleich eine neue Sitzfläche bekam.
Sicherlich hat die Wiedererrichtung einiges gekostet. Die genaue Höhe der Kosten, die aufgewendet werden musste, ist dem Ortsvorsteher Stefan Tress nicht bekannt, der nun die Öffentlichkeit darüber informieren konnte, dass das historische Bildstöckle aus dem 18. Jahrhundert wieder aufgestellt ist. Die Haftpflichtversicherung des Holzfällers bezahlte die Reparaturkosten, die durch die Arbeiten des Schelklingen Steinmetzbetriebes Müllner auch für Reinigung, Ausbesserung abgeplatzter Teile und den Transport entstanden sind. Der Hüttener Malerbetrieb Ilmer kümmerte sich um die Instandsetzung des Heiligenbildes, und die ebenfalls örtliche Schreinerei Kiem glaste das Heiligenbild wieder ein. Bei dieser Gelegenheit wurde die Entstehungsgeschichte in den Bildkasten eingelegt, um die Daten für die Nachwelt zu sichern.
Stifter war einst die Familie Hildenbrand, deren Nachkommen mit dem Familienname Müller heute in Hütten leben. Aufgestellt worden war das Bildstöckle ursprünglich an der Alten Steige in Richtung Justingen. Prozessionen von Justinger Christen zur Hüttener Kapelle machten dort regelmäßig einmal im Jahr Station. Allerdings wuchs es dann stark ein, zeigte sich 1998 sanierungsbedürftig und wurde auf Vorschlag des damaligen Ortsvorstehers Max Raiber und unter Mithilfe von Franz Müller und Ernst Uhl dann auf eine Wiese unterhalb des Hohlen Felsens versetzt. Karl Müller junior stiftete das Heiligenbild, das von einem Maler namens Schach aus Blaubeuren stammte. Hans Bohn fertigte in der Schlosserwerkstatt des St. Konradihauses ein Kreuz an, das auf dem Bildstöckle thront.
Beides, Bild und Kreuz, blieben heuer beim Umstürzen im Wesentlichen unbeschädigt. Ortsverwaltung und Nachkommen der Stifter einigten sich auf den neuen, leicht veränderten Standort. „Dies hat sich als sinnvoll erwiesen, da das Bildstöckle jetzt wesentlich besser zur Geltung kommt“, erklärt Ortsvorsteher Tress. Einige zusätzliche Kosten wurden aus dem Ortsteilbudget finanziert. Der Platz musste gestaltet werden. Darum kümmerten sich Mitglieder des Hüttener Fördervereins für Heimatpflege und Kultur. An diesem Arbeitseinsatz waren Max Raiber, Roland Deschler, Heinz Späth und Heinz Uhl beteiligt. Zwei OktoberSilberkerzen sollen ab dem Frühjahr hier sprießen und im Herbst blühen.