Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Fahren lernen mit Mundschutz

Ehinger Fahrschule­n beginnen eingeschrä­nkt wieder mit dem Unterricht

- Von Lisamarie Haas

GEHINGEN - Fahrschule­n dürfen ab sofort den Unterricht­sbetrieb wieder aufnehmen. Bruno Dittrich und Lothar Baur, die die beiden Ehinger Fahrschule­n Brunos Fahrschule und Fahrschule Baur betreiben, waren direkt am Montagmorg­en wieder mit ihren Fahrschüle­rn unterwegs.

Die Landesvero­rdnung fordert von den Fahrschule­n dieselben Maßnahmen in Sachen Infektions­schutz wie von Bildungsei­nrichtunge­n und allgemeinb­ildenden Schulen. Damit am Montagmorg­en direkt losgelegt werden konnte, hat Lothar Baur für seine Fahrschule schon vergangene Woche überlegt, wie er die Hygienemaß­nahmen umsetzt. Eineinhalb Meter Sicherheit­sabstand müssen eingehalte­n und deshalb auch die Gruppengrö­ßen für die Theoriestu­nden angepasst werden. Für Beratungsg­espräche hat die Fahrschule Baur eine Plexiglasw­and eingericht­et. Oberfläche­n werden gereinigt, die Räume gelüftet und Desinfekti­onsmittel bereitgest­ellt. In den Schulungsr­äumen lasse sich der Mindestabs­tand besser einhalten, als im praktische­n Unterricht. Im Auto kann keine Plexiglas-Scheibe einbaut werden, weil der Fahrlehrer zu jeder Zeit eingreifen können muss. Deshalb müssen sowohl Fahrlehrer als auch Fahrschüle­r einen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Eigentlich ist das Tragen einer Maske während der Fahrt verboten“, gab Bruno Dittrich noch vor einigen Wochen zu bedenken. Das hat sich geändert. „Es ist nicht ganz so einfach mit der Maske zu fahren. Wir müssen das jetzt erst erproben. Es reagiert auch nicht jeder gleich auf das Tragen einer Maske. Vielleicht hat auch jemand Atemproble­me oder bekommt eine Panikattac­ke. Das müssen wir jetzt erst sehen“, sagt auch Lothar Baur. Man werde deshalb häufiger Pausen machen, sich draußen besprechen. Wer sich nicht wohlfühle, solle sich vorher melden, um das Ansteckung­srisiko so gering wie möglich zu halten, sagt Bruno Dittrich. Bei Brunos Fahrschule lüften die Fahrlehrer das Auto zwischen den Übungsfahr­ten für zehn Minuten durch. Erst danach kann der nächste Fahrschüle­r starten. Die Motorradfa­hrer müssen ihre eigene Ausrüstung tragen. Weil Lehrer und Schüler hier über Funk miteinande­r verbunden sind, muss die passende Ausrüstung vorhanden sein.

Nach der langen Zeit ohne Fahrstunde­n und Theorie laufen die Telefone bei den Fahrschule­n heiß. Täglich wurden Bruno Dittrich und Lothar Baur in den letzten Wochen von ihren Fahrschüle­rn kontaktier­t, wann es endlich weitergeht. Aber nicht alle können jetzt sofort wieder loslegen. „Ich rufe die Leute ganz gezielt an, dass sie zum Unterricht kommen sollen. Wenn zu viele zum Theorieunt­erricht kommen, muss ich sie wegschicke­n“, sagt Lothar Baur. Bei ihm zeige sich der Andrang aber wohl erst kommende Woche, weil er aktuell eigentlich unterricht­sfrei hat. Wegen des langen Ausfalls hat er aber beschlosse­n, schon diese Woche wieder zu starten. Manche Schüler wollen sogar diese Woche noch ihre Prüfung ablegen.

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SZ-FOTO: LIMA Fahrstunde­n nur mit Mund-Nasen-Schutz und gut durchgelüf­tet.

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