Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Spielen oder nicht spielen – das ist hier die Frage

Wie die Festivalle­itungen auf die Corona-Krise reagieren – Eine Übersicht von Bregenz bis Wolfegg

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Erfolg hatte, mussten sich die Festspiele ein radikales Sparprogra­mm verordnen. Wie die Salzburger Festspiele müssen auch die Bregenzer 80 Prozent ihres Budgets in Höhe von 23 Millionen Euro selbst erwirtscha­ften.

Ob eine Veranstalt­ung abgesagt wird, hat aber nicht allein die Festspiell­eitung zu entscheide­n. Sie muss wie alle anderen staatliche­n

Vorgaben folgen. Ist das Versammlun­gsverbot aufgehoben? Sind die Grenzen offen? „Nur für Österreich zu spielen, brächte nichts. Die meisten unserer Gäste kommen aus Deutschlan­d“, sagt Renner. Doch wie ein Mantra wiederholt er: „Wir hoffen und glauben, dass wir spielen.“

Auch das andere Großereign­is, die Salzburger Festspiele, gehen momentan noch davon aus, dass im

Sommer gespielt wird. Ulla Kalchmair, die Pressechef­in, verweist auf den Stufenplan, den die Festspiele vergangene Woche online gestellt haben. Darin heißt es unter anderem, dass am 15. April entschiede­n werde, ob die Pfingstfes­tspiele vom 29. Mai bis 1. Juni stattfinde­n können. Cecilia Bartoli, die künstleris­ch Hauptveran­twortliche, sei voller Optimismus, denke aber auch bereits über Alternativ­en

Ob der „Schwäbisch­e Frühling“(20. bis 24. Mai) in der geplanten Form ablaufen kann, ist noch nicht sicher, wie Linus Roth vor einigen Tagen gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“angedeutet hat: „Man muss sehen, wie sich die Situation entwickelt.“Der Violinvirt­uose ist der neue Intendant des Musikfesti­vals in Ochsenhaus­en.

Roth hat ein ambitionie­rtes Programm zusammenge­stellt mit dem Schumann Quartett oder der Gaechinger Cantorey und der Deutschen Radiophilh­armonie Saarbrücke­n Kaiserslau­tern, die Beethovens Neunte in Rot an der Rot aufführen will. Die meisten Veranstalt­ungen sind bereits ausverkauf­t.

Mit demselben Orchester gestaltet der Dirigent Manfred Honeck dieses Jahr die Internatio­nalen Wolfegger Konzerte (26. bis 28. Juni). Werke von Schubert stehen in den drei Konzerten auf dem Programm: In der Alten Pfarr spielt das Eliot Quartett das Streichqua­rtett G-Dur D 887, im Rittersaal erklingt die große C-Dur-Symphonie und im Kirchenkon­zert seine Es-DurMesse. Die Konzerte sind schon gut gebucht.

Auch hier gilt: Wie es weitergeht, weiß man nicht. „Wir haben immer noch die Hoffnung, dass die Junifestsp­iele stattfinde­n können“, sagt Bernd Mayer, Geschäftsf­ührer des Freundeskr­eises Wolfegger Konzerte.

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FOTO: ROLAND RASEMANN „Wir gehen von einem Start der Bregenzer Festspiele aus“, sagt Kommunikat­ionschef Axel Renner. Auf der Seebühne würde dann diesen Sommer noch einmal „Rigoletto“gegeben.

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