Mühlen arbeiten auf Hochtouren
Auch bei der Dom-Mühle Algershofen sind die Hamsterkäufe spürbar – Rückgang absehbar
GALGERSHOFEN - Es gehört zu den gefragtesten Produkten derzeit, wenn es um Hamsterkäufe in Zeiten der Corona-Krise geht: Mehl. Leere Regale in den Supermärkten verstärken bei vielen Konsumenten das Gefühl, sich selbst auch mit einem Vorrat eindecken zu müssen. Dabei laufen die Mühlen in Deutschland auf Hochtouren. So auch bei dem DomMühle in Algershofen. Dass es trotzdem zu Engpässen kommt, so erklärt es Junior-Chef Benjamin Dom, liegt eher an der nicht mithaltenden Logistik. „Die Supermärkte können wenig vor Ort lagern“, sagt er.
Trotzdem herrscht bei ihm derzeit Ausnahmezustand. „Es ist schlimmer als in der Weihnachtsund Osterzeit und es ist chaotisch“, sagt Dom. Die Mengen, die seine Mühle derzeit produzieren muss, ist enorm. „Das, was wir sonst in vier Monaten wegschaffen, machen wir derzeit in einer Woche“, macht er deutlich. Den enormen Ansturm auf die Mehlregale im Supermarkt spüre die Dom-Mühle in den vergangenen zwei Wochen am meisten.
Auch im Hofladen der Dom-Mühle wird das Mehl direkt für die Endverbraucher angeboten. Die Nachfrage dafür sei laut Dom überschaubar. Doch ob Hofladen oder Supermarkt: „Das beliebteste Mehl derzeit sind die Typen 405 und 550“, sagt Dom.
Doch trotz all der ungewöhnlichen Umständen und herausfordernden Zeiten sei seine Mühle doch sehr gut aufgestellt. „Wir haben erst im Oktober groß umgebaut und sind damit eine der modernsten Mühlen.“Von Vorteil sei auch eine moderne Verpackungslinie, die rund 100 Beutel in der Stunde abpacken lässt.
Schon allein deshalb sei die Versorgung durch die Dom-Mühle gesichert. „Das Mehl wird nicht knapp“, gibt der Müllermeister zu verstehen. Seine Produkte liefert Dom an verschiedene Supermärkte der Region mit einem Umkreis von rund 25 Kilometern. So gefragt die Mehlartikel jedoch weiterhin seien – mittlerweile wurde der Höhepunkt der Entwicklung laut Benjamin Dom bereits erreicht. „Ich denke, dass sich das Ganze bald schon wieder normalisieren wird“, so der Junior-Chef. Sorgen vor einem extremen Einbruch als gegensätzlicher Trend hat Benjamin Dom nicht.
„Ich hoffe, dass die Verbraucher deshalb auch bald anfangen, die ganzen Vorräte zu konsumieren. Die Leute haben jetzt viel Zeit daheim, da fängt der eine oder andere jetzt sicher an, mehr selbst zu backen“, schätzt Dom die derzeitige Situation ein. Außerdem, so hofft er, verstehen die Konsumenten bald mehr und mehr, dass die Versorgung trotz der
Krise gesichert sein wird. Ein weiterer Faktor zur Reduzierung dieser Hamsterkäufe wird darüber hinaus wohl auch die Tatsache, dass immer mehr Geschäfte die Menge, die jeder einzelne Kunde kaufen kann, beschränkt - so etwa der Edeka-Markt Kuhm in Munderkingen.
„Es gibt genügend Mehl auf Lager, die Versorgung vor allem in unserer Region ist abgesichert“, fasst es der Müllermeister nochmals zusammen. Der Junior-Chef hofft, dass sich die derzeitige Lage bald wieder stabilisiere. Damit seine Mühle und der Alltag der Menschen gleichermaßen bald wieder zur Normalität zurückkehrt.