Zum Erntedank gibt’s auch Wein und Trauben zum Probieren
Beim Schelklinger Festtag verwöhnt die Sonne die Besucher – Pfarrer Ströbel würdigt auch die Leistung der Bienen
SCHELKLINGEN (somm) - Erntedank mit Kinderkirche und achtem Weinfest wurde in Schelklingen gefeiert. Sonne und milde Temperaturen ließen es heuer zu, dass das Mittagessen und der Nachmittagskaffee vor dem evangelischen Gemeindesaal eingenommen werden konnten. Pfarrer Thomas Ströbel hatte den Festtag mit dem Erntedankgottesdienst und einer positiv stimmenden Predigt zur Leistung der Honigbiene begonnen. Nutznießer der Arbeit der Bienen ist seit der Steinzeit der Mensch, der vom Bestäuben und dem Naturprodukt profitiere.
Mit Erntegaben aus der Gemeinde hat Mesnerin Ursula Kling einen Erntealtar zusammengestellt. Ein Imker stiftete Teile seiner Ausrüstung, um die Predigt zum Thema Bienen noch anschaulicher zu machen. Organistin Olga Wilhelm umrahmte den Gottesdienst und bekam auch Unterstützung von Saxophonist Steffen Wessbecher aus Ehingen und dessen Sohn an den Percussions. Zum Abschluss spielten sie den Titel „Can’t help falling in love“. Susanne Unmuth und Nicole Mohn betreuten derweil den Nachwuchs in der Kinderkirche.
Winzerehepaar Klaus Dieter und Christa Warth kredenzten die Weine zum Fest. Klaus Dieter Warth gab seinem einstigen Schulfreund und jetzigen evangelischen Pfarrer in Schelklingen, Thomas Ströbel, dann in einem improvisierten Interview vor den Festgästen im Gemeindezentrum auch Auskunft über die Arbeit als Winzer. Bei der Lese helfen Bekannte mit, auch die 80-jährige Mutter und deren 82-jährige Freundin sind dabei. Pfarrer Ströbel bekam aufgrund dieser Frage prompt eine Einladung, im nächsten Jahr auch mithelfen zu dürfen. In der Vergangenheit hat er es einmal bereits getan, während sein Vater bei Warth recht oft im Einsatz gewesen sei.
Viel Handarbeit fällt an den Hängen am Neckar an. Winterschlaf wird nicht gehalten, weil die Filtration und im frühen Frühjahr dann die Abfüllung zu erledigen sind. Der Weinessigfliege schlagen die Warths inzwischen ein Schnippchen, wie sie der SZ verrieten. Die Trauben werden frühzeitig gelesen, sobald der Öchslegrad für angemessen gehalten wird, noch ehe Düfte überreifer Trauben diese Fliegen anlocken, die mit ihrem Rüssel Löcher in die Trauben bohren, wodurch diese rasch faulen. „Früher ließen wir die Trauben so lange wie möglich hängen“, erklärt der Winzer.
Durchwachsenes Weinjahr
Trauben zum Probieren brachten sie nach Schelklingen mit, die angenehm süß waren. Heuer war witterungsbedingt ein durchwachsenes Weinjahr, weil es anfangs zu kalt und später teilweise zu heiß war. Der Ertrag beträgt 20 bis 30 Prozent weniger als im vergangenen Rekordjahr 2018.
Der Wein im Gemeindezentrum konnte zu den traditionellen Maultaschen, der Kürbissuppe und auch der Riesenauswahl an Kuchen genossen werden. Für die musikalische Nachmittagsunterhaltung war das Akkordeonorchester gewonnen worden.