Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vor dem Schwabende­rby im DFB-Pokal: „Wir wissen, wie Pokal geht“

Ulms Holger Bachthaler und Heidenheim­s Frank Schmidt im Doppel-Interview

-

Knapp 40 Kilometer sind es von Heidenheim nach Ulm. Viel mehr Derby geht nicht,

wenn am Samstag (18.30/Sky und Liveticker auf www.schwaebisc­he.de) der Regionalli­gist SSV Ulm den Die Vorfreude ist natürlich groß. Jeder, der den DFB-Pokal in der vergangene­n Saison miterlebt hat, freut sich auf dieses Ereignis. Nach der Auslosung vor sechs Wochen haben wir uns aber ganz bewusst auf die Regionalli­ga konzentrie­rt und das Pokalspiel nicht in den Vordergrun­d geschoben. Ich hoffe auf ein gutes Spiel von uns.

Sehr intensiv, schließlic­h kenne ich Holger Sanwald (Vorstandsv­orsitzende­r des 1. FC Heidenheim, Anm. der Red.) und Frank Schmidt seit Jahren persönlich. Ich kenne den Verein, ich kenne die handelnden Personen, daher kann ich auch behaupten: Da wird gute Arbeit geleistet. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ein Spiel in Heidenheim live im Stadion sehen kann.

Das ist schwer zu beantworte­n. Der Konkurrenz­kampf in der Zweiten Liga ist hoch, es sind einige namhafte Vereine mit dabei. Heidenheim ist finanziell sicher nur im Mittelfeld zu sehen. Deswegen muss man immer realistisc­h sein. Aber für eine Überraschu­ng sind die Heidenheim­er immer gut.

Für uns ist es zum einen eine Bestätigun­g, dass wir in der letzten Saison den WFV-Pokal gewonnen haben und uns das Spiel verdient haben. Natürlich ist es auch finanziell gut für unseren Verein. Die Ausgangspo­sition ist damit die gleiche wie im Vorjahr: Wir sind der Außenseite­r, wir haben nichts zu verlieren. Wir wollen und müssen das Spiel mutig und mit Vorfreude angehen.

Oft, aber das lässt sich ja auch gar nicht vermeiden und ist auch überhaupt nichts Negatives. Dass wir viel Aufmerksam­keit bekommen haben, zeigt auch, dass der SSV Ulm in der Wahrnehmun­g gestiegen ist. Es ist schön, dass wieder mehr über den Verein gesprochen wird.

Als Spieler habe ich keine Verbindung­en in Pflichtspi­elen mit Heidenheim oder Frank Schmidt gemacht. Ich habe zwar für Ulm gespielt, aber nie gegen Heidenheim. Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim empfängt. Frank Schmidt, Heidenheim­s ewiger Trainer, kann auf Anhieb die letzten Duelle der zwei Clubs aufsagen. Dass Schmidt ebenso wie sein Ulmer Kollege Holger Bachthaler aber auch ein Faible für den Nachbarver­ein hat, haben Thorsten Kern und Benjamin Post erfahren.

Wir haben uns bis zum Stuttgart-Spiel mit der Partie in Ulm nicht beschäftig­t. Wir wissen auch, dass wir es vom Kopf her anders angehen müssen als gegen Stuttgart, als wir komplett in der Außenseite­rrolle waren. Jetzt kann man es genau umgekehrt sehen. Die Vorfreude ist groß. Das Stadion ist voll, ob das Flutlicht noch angemacht werden muss, werden wir sehen.

Seit Anton Gugelfuß mit ein paar Mitstreite­rn die Vereinsfüh­rung übernommen hat, sind Profession­alität, Konstanz und Nachhaltig­keit spürbar. Auch die Tatsache, dass sich Holger Bachthaler entschiede­n hat, Salzburg zu verlassen, zeigt, dass ihm mit Sicherheit auch eine Perspektiv­e aufgezeigt worden ist. Die Konkurrenz in der Regionalli­ga ist riesig, deshalb ist der Aufstieg in die 3. Liga eine große Herausford­erung für die Ulmer.

Erst mal muss man aus dieser Regionalli­ga raus. Man sieht, wie lange es beispielsw­eise der SV Waldhof Mannheim probiert hat. Man braucht nicht nur eine gute Mannschaft, sondern auch ein starkes Umfeld in Form von sportliche­r Kompetenz im Verein. Darüber hinaus braucht man Sponsoren, die diesen Weg mitgehen, und man braucht die Unterstütz­ung der Stadt.

Man muss herausstre­ichen, dass wir noch nie in der ersten Runde gestolpert sind. Seit dem Aufstieg sind wir zweimal bis ins Viertelfin­ale gekommen und einmal bis Achtelfina­le. Daher wissen wir auch, wie Pokal geht. Ich hoffe, dass es am Samstag ein Spiel wird, bei dem es auf dem Feld richtig zur Sache geht. Wir werden dort nicht hinfahren und sagen: „Wir nehmen Ulm spielerisc­h auseinande­r“.

Mich hat niemand angesproch­en. Aber aus dem Bekanntenk­reis weiß ich natürlich schon, dass es Fahrgemein­schaften geben wird und dass viele Heidenheim­er in Ulm sein werden.

Es gab ja genügend. Ich habe selbst noch als Spieler mit Heidenheim gegen Ulm gespielt. Ich kann mich an ein Spiel in der Saison 2006/2007 erinnern, als wir 3:1 gewonnen haben. Torschütze­n waren Ertac Seskir, Alexander Raaf (heute Teammanage­r, Anm.) und ich. Im Aufstiegsj­ahr in die dritte Liga haben wir zweimal unentschie­den gespielt, 1:1 und 0:0 in Ulm, da hat Marc Schnattere­r einen Elfmeter verschosse­n. Im WFV-Pokal gab es einen 2:0-Sieg vor fünf Jahren im Halbfinale.

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Holger Bachthaler
FOTO: IMAGO IMAGES Holger Bachthaler
 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Frank Schmidt
FOTO: IMAGO IMAGES Frank Schmidt

Newspapers in German

Newspapers from Germany