Neue Ausstellung in Ehingen eröffnet
Viele Gäste kommen zur Vernissage von „Kunstsphäre Alb“.
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EHINGEN – Die Ausstellungseröffnung „Kunstphäre Alb“am Sonntag in der Städtischen Galerie war ein großartiger Erfolg. Sehr viele Gäste und fast alle Künstler waren anwesend, als Oberbürgermeister Alexander Baumann die Ausstellung eröffnete. Gezeigt werden sehr unterschiedliche Werke von 14 Künstlern, die auf der Schwäbischen Alb ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt haben.
Oberbürgermeister Alexander Baumann würdigte in seiner Eröffnungsrede die Schwäbische Alb und ihre Künstler, abseits von Metropolen. „Neben dem Biosphärengebiet gibt es die Kunstphäre Alb. Lassen Sie sich inspirieren“, so der Oberbürgermeister.
Bogen geschlagen
Museumsleiter Marco Hompes vom Museum Villa Rot schlug den Bogen von der Ausstellung zum InterimFestival, dessen Anfang die Vernissage darstellte. Das Festival kam nach Stationen in Münsingen und dem Heidegraben in seiner dritten Auflage nach Ehingen. Es verbindet mit seinem interdisziplinären Ansatz als ein innovatives und zeitgenössisches Kunst- und Kulturereignis Musik, Theater, bildende Kunst und Fotografie, und eröffnet so den Besuchern einen neuen Blick auf ihre Heimat. Die Werkschau entstand aus dem TRAFO-Projekt „interim-Räume“ des Museums Villa Rot in Kooperation mit der Städtischen Galerie. Interim wird gefördert durch „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg.
Unter den Künstlern in der Galerie sind unter anderem Professor Moritz Baumgartl, der in Rechtenstein lebt, und Norbert Klaus, in Aalen-Unterkochen gebürtig, der mit Reisig und Stahl arbeitet, und bereits eine Ausstellung in der Galerie durchgeführt hat.
Galeristin Anne Linder erinnerte sich an ihre Besuche bei den Künstlern auf der Alb und die kleinen Sträßchen, die oft zu den Orten ihres Wirkens führen. „Die Werke passen so gut hier herein in unser fast 500 Jahre altes Galeriegebäude, als hätten wir sie für hier in Auftrag gegeben“, meinte Linder freudig. Ehe sie die Ausstellung freigaben, beschrieben Anne Linder und Marco Hompes die 14 Künstler der Ausstellung und überreichten ihnen, gemeinsam mit Galerist Volker Sonntag, 14 Bände der Werke aller teilnehmenden Künstler.
Wer die Galerie betritt, trifft zunächst auf die Montage aus Holz mit dem Titel „Dachstuhl/Zwiebel für Ehingen“, sodann auf das wandfüllende Bild „Kornfeld“von Wolfgang Lumpp und schließlich auf das wunderbare Ölbild „Straße in Unterböhringen“von Hannelore Fehse.
Die Ausstellung setzt sich in den beiden Obergeschossen fort. Jeder der anwesenden Künstler führte nach der Eröffnung der Ausstellung durch seinen Teil. Dabei waren die Lebensläufe der Künstler ausgestellt, zudem Fotos von Herbert Geiger, der die Künstler, ihre Ateliers von innen und die Gebäude zeigen, in denen sie leben und arbeiten. Dies sind oft alte Bauernhäuser oder Fabrikgebäude. Klein, aber fein die Exponate aus unterschiedlich gefärbtem Würfelzucker von Heidemarie Ziebandt, raumfüllend duftend jene aus Bienenwachs von Jeanette Zippel. Ein weiteres wandfüllendes Bild zeigt Kapuzinerkresse, durch die Augen einer Biene.
Bis zum 10. August geöffnet
Die vielseitige und ansprechende Ausstellung belegt, dass Kunst außerhalb der Metropolen ebenso lebendig ist wie innerhalb. Sie ist bis zum 10. August zu sehen, jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr sowie am Donnerstag, 27. Juni, und Freitag, 28. Juni, ebenfalls jeweils von 14 bis 17 Uhr. Von Donnerstag, 27. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, steigt auf dem Volksplatz Ehingen das weitere interim-Festival. Neben annähernd 300 Bildern im Wolfertturm kann man von Rainer Markus Walter handverlesen zusammengestellte Musik erleben, zudem Theater. Am Freitag, 12. Juli, findet im Kontext zur Ausstellung im Nachgang zum Festival im Festsaal im alten Konvikt eine Podiumsdiskussion statt zur Frage „Chancen für eine Kunstsphäre Schwäbische Alb?“