TTF-Trio bei den Europaspielen
OCHSENHAUSEN (sz) - Die Tischtennis-Profis Simon Gauzy, Jakub Dyjas und Stefan Fegerl vom deutschen Meister und Pokalsieger TTF Liebherr Ochsenhausen werden bei den bevorstehenden zweiten European Games in Minsk am Start sein.
Am Samstag beginnen in Weißrusslands Hauptstadt die Europaspiele, bei denen insgesamt mehr als 4000 Athleten aus 50 Nationen in 15 Sportarten um Titel kämpfen; 200 Medaillenentscheidungen stehen an. In zehn Sportarten – unter anderem im Tischtennis – geht es aber um mehr als nur Medaillen: Es geht auch um Startplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Simon Gauzy, in den zurückliegenden Monaten in beeindruckender Form, startet als Nummer sechs der Setzliste im Herren-Einzel und als Führungsspieler der an zwei gesetzten französischen Nationalmannschaft im Teamwettbewerb. Gauzy werden Titelchancen in beiden Wettbewerben eingeräumt. Jakub Dyjas ist auf Position 24 der Setzliste im Herren-Einzel. Der 23-jährige Pole, aktuell die Nummer 59 der Weltrangliste, spielt zudem im Mixed.
Stefan Fegerl erhielt keinen Startplatz fürs Herren-Einzel, ist aber unverzichtbarer Teil des österreichischen Teams, das auf Setzposition vier zu finden ist und Medaillenchancen besitzt. Zudem bildet er mit der besten Österreicherin, Sofia Polcanova, ein international erfolgreiches Mixed. Fegerl und Polcanova spielen auch in Minsk zusammen, sind an zwei gesetzt und wollen am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen.
Bei den European Games werden darüber hinaus zwei Studenten des Ochsenhauser Liebherr Masters College am Start sein: der 22-jährige Franzose Can Akkuzu, Nummer 53 der Welt, der ins französische Team nachgerückt ist, und der ein Jahr ältere Ungar Adam Szudi.
Der Modus im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation mutet ein wenig kompliziert an: In Minsk lösen die Sieger der fünf Tischtennis-Wettbewerbe (Teamwettbewerb Herren und Damen, Einzel Herren und Damen sowie Mixed) 13 Monate vor Olympia 2020 die ersten Tickets für Tokio und ersparen sich so den Weg über die kontinentalen Qualifikationsturniere im Winter 2019 und Frühjahr 2020. In den Einzelturnieren mit jeweils 50 Startern in Minsk qualifizieren sich zusätzlich auch die Zweit- und Drittplatzierten für Olympia.
Die Gewinner der Teamwettbewerbe, die in den letzten drei Tagen der European Games ausgetragen werden, können zudem zwei Spieler für die Einzelwettbewerbe von Tokio benennen – ein zusätzlicher Anreiz. Gerade Frankreich mit Simon Gauzy könnte es schaffen, müsste dazu aber dem Favoriten Deutschland mit Timo Boll, Dimtrij Ovtcharov und Patrick Franziska das Nachsehen geben.