Ein dicker Hund
Gerüchtehalber hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass Hund und Herrchen sich fast immer sehr ähnlich sind. Die Frage, ob der Hund sich dem Herrchen oder das Herrchen sich dem Hund angleicht, ist in dieser Debatte bislang vernachlässigt worden. Dabei handelt es sich doch um die Schlüsselfrage. Denn einem Menschen von großer Statur wird es unmöglich sein, wie ein Chihuahua zu wirken. Die winzige Rasse, von ruchlosen Mitmenschen gerne als Fußhupe verunglimpft, ist überhaupt nur schwerlich einem bestimmten Typ Mensch zuzuordnen.
Nur wenn man den Fall umdreht, wird ein Schuh draus, wenn also das Herrchen den Hund nach eigenem Vorbild formt. So kann es vorkommen, dass Menschen von tüchtiger Leibesfülle und mit dem Hang zu eher gemütlichen Bewegungseinheiten auf der Stammstrecke Sofa – Kühlschrank – Sofa ihren Lebensstil auf den Hund übertragen. Selbiger gleicht sich dann durch zunehmende Gewichtszunahme seinem Herrchen an, sodass sich beide am Ende sowohl in Körperbau als auch Bewegungsabläufen fast zwillingshaft entsprechen.
Wie sagte schon Platon? „Der Hund hat die Seele eines Philosophen.“Aber das nützt ihm auch nicht viel, wenn er Diät leben muss. Aus den USA ist der Fall des Dackels Dennis überliefert, der 75 Prozent seines Körpergewichts abspeckte. Dazu kann man nicht viel mehr als „Wau!“sagen. Die „Bild“-Zeitung titelte sogar: „Dieser Hund war mal vier Dackel!“Ob sein Ex-Herrchen auch mal „vier Mensch“war oder vielleicht noch ist, verrät die Nachricht über die Erfolgsdiät nicht. (nyf)