Gremium lehnt Bau von Balkonanlage in der Munderkinger Altstadt ab
MUNDERKINGEN (eis) - An einem Mehrfamilienhaus am Munderkinger Kirchhof wollte ein Bauherr sechs Balkonelemente in zwei Reihen anbauen. Das Gebäude steht im Bereich der erst kürzlich neu gefassten Altstadtsatzung. Diese lässt Balkone nur dann zu, wenn sie städtebaulich keine Beeinträchtigung sind oder nicht sichtbar im rückwärtigen Bereich der Gebäude angebaut werden. Beides war im entsprechenden Fall nicht gegeben.
Ausschussmitglied Markus Merkle betonte, dass die Aufwertung von Gebäuden in der Munderkinger Altstadt durch Freisitze grundsätzlich zu befürworten sei. „In dem Fall ist mir das aber viel zu wuchtig“, fügte er hinzu. Er schlug vor, die Balkone nicht mit Lochblech zu gestalten, damit sie sich besser in die Umgebung einpassen. Ähnlich sah das auch Brigitte Schmid. „Das ist mir einfach zu hoch, die oberen Balkone kann ich mir gar nicht vorstellen.“Auch Waldemar Schalt, der stellvertretend für den erkrankten Bürgermeister Michael Lohner die Sitzung leitete, begrüßte generell Investitionen in der Munderkinger Innenstadt. „Aber das muss alles in einem verträglichen Rahmen erfolgen.“Mit den Bestimmungen der Altstadtsatzung habe die geplante Balkonanlage nichts zu tun, gab Ralf Selg zu bedenken. Einstimmig wurde das abgelehnt.
Zustimmung für weitere Baugesuche
Dem Bauantrag für eine Balkonanlage mit zwei Balkonen und einer Wendeltreppe im Munderkinger Teilort Algershofen stimmte der Ausschuss hingegen geschlossen zu. Das Landratsamt und die Angrenzer hatten keine Bedenken geäußert und die Anlage ist von der Straße aus nicht zu sehen.
Auch für die Laborerweiterung der Firma Hahl mit zwei Containern sprach sich das Gremium einstimmig aus. Weil ein anderer Standort geschlossen werden, solle der in Munderkingen aufgewertet werden. „Wenn hier mehr produziert wird, muss auch mehr untersucht werden“, erklärte der Chef des Verbandsbauamtes Roland Kuch. Im Vorfeld des Antrags seien mehrere Varianten angedacht worden. In Abstimmung mit dem Landratsamt sei die Containerlösung die sinnvollste. Die Zustimmung des Ausschusses war notwendig, weil die Container die Baugrenze minimal überschreiten.