Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wenn die Beamten unterwegs sind, wissen sie nie genau, was kommt.

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REGION (sz) - Die dieses Jahr ohnehin angespannt­e Borkenkäfe­rsituation bei der Fichte hat sich durch die Hitzewelle auch im Alb-DonauKreis und in Ulm zugespitzt. Wegen der extremen Hitzebelas­tung und Wassermang­els stehen die Bäume derart unter Stress, dass sie teils nicht genügend Reserven besitzen, um den Befall durch Borkenkäfe­r abzuwehren. Außerdem bieten die aus den letzten Stürmen noch nicht aufgearbei­teten Windwürfe und Kronenbrüc­he in der Fichte optimales Brutmateri­al für die Borkenkäfe­r. So können sich weitere Generation­en und Geschwiste­rbruten dieser Käfer rasch entwickeln.

Deshalb bittet der Fachdienst Forst, Naturschut­z des Landratsam­ts Alb-Donaukreis dringend alle Waldbesitz­er, vor allem von Wäldern mit hohem Fichtenant­eil, bis Ende September die Wälder wöchentlic­h auf Käferholz zu kontrollie­ren. Die als Brutstätte­n dienenden Sturmhölze­r und Kronenbrüc­he sollten umgehend aufgearbei­tet werden. Für Waldbesitz­er besteht zur Abwehr von Waldschäde­n eine Verpflicht­ung nach dem Landeswald­gesetz und nach dem Pflanzensc­hutzgesetz.

Bei Befall sei es entscheide­nd, die betroffene­n Bäume möglichst schnell einzuschla­gen und die Käfer unschädlic­h zu machen, indem das Käferholz entweder rechtzeiti­g abgefahren, entrindet oder notfalls mit einer Vorausflug­spritzung behandelt wird. Befallenes Holz führt sonst zu Neubefall. Restholz sowie Rindenund Astmateria­l, das mit ausgewachs­enen, flugfähige­n Borkenkäfe­rn besetzt ist, kann zu Hackschnit­zeln verarbeite­n werden.

Vor dem Einschlag sollten sich Waldbesitz­er wegen der Aushaltung, Lagerung und des Holzverkau­fs mit dem zuständige­n Forstrevie­rleiter oder dem Geschäftsf­ührer der zuständige­n Forstbetri­ebsgemeins­chaft in Verbindung setzen. Typische Kennzeiche­n eines Befalls sind unter anderem rostrote, trockene Kronen und braunes Bohrmehl.

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FOTO: DTP

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