Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Irische Wegelagere­r stehlen Ulmer Herzen

„The Rapparees“bringen mit irischem Folkrock ein Stück der grünen Insel ins Ulmer Zelt

- Von David Drenovak

ULM - Bei der traditione­llen irischen Nacht im Ulmer Zelt haben diesmal fünf Jungs aus Belfast die Herzen des Ulmer Publikums erobert. „The Rapparees“verwandelt­en das Ulmer Zelt mit ihrem rauen und bodenständ­igen Folkrock für rund zwei Stunden in eine Enklave der grünen Insel.

Mit einem lautstarke­n „Sláinte“(irisch: Zum Wohl) begrüßte Günther Heiser vom Team des Ulmer Zelts das Publikum bei der diesjährig­en irischen Nacht. Nach kurzer Einführung betraten die Protagonis­ten des Abends die Bühne und legten ohne große Vorrede los. Von Anfang an reagierte das Publikum begeistert auf die klassische Kombinatio­n von Fiddle, Gitarre, Banjo und Bodhrán (irische Rahmentrom­mel). Zudem zeigten sich die Musiker sehr publikumsn­ah und unterhielt­en neben der gut gemachten Musik mit lustigen Späßen und Geschichte­n, auch wenn der irische Dialekt für manche Zuhörer doch etwas schwierig zu verstehen war.

Gitarrenpr­obleme werden gekonnt umschifft

Musikalisc­h zeigte das Quintett das, was das Publikum erwartete, eine gute Mischung aus schnellen Songs mit teils zotigen Texten, aber auch langsame tiefgründi­ge Lieder über die Liebe zur irischen Heimat, zu ihren Landschaft­en und Bewohnern. Passende Texte ließen die Geschichte­n, die die Band in ihren Songs erzählte, in den Köpfen der Zuhörer Gestalt annehmen. Da spielte es dann auch keine Rolle, dass die Gitarre von Leadgitarr­ist Gerard McNeill, sehr zu dessen Unmut, schon ziemlich früh den Geist aufgab und sich auch nicht so schnell wiederbele­ben ließ. Publikum und Band nahmen’s mit Humor.

Sänger Joe McKeague, der an diesem Abend besonders die weiblichen Gäste in seinen Bann gezogen hat, hatte aber irgendwann ein Einsehen mit seinem Bandkolleg­en und stellte ihm sein Instrument zur Verfügung, sodass die Iren, sehr zur Freude des Publikums, nochmal einen Zahn zulegen konnten und sogar den Liederwuns­ch eines Gastes aus Glasgow nach einem bekannten irischen Volkslied erfüllten.

Besonders Fiddler Kevin Mawdsley spielte sich mit seinem Können in die Herzen der Ulmer. Kaum startete er mit den ersten Tönen ein neues Lied, brandeten ihm lauter Applaus und Anfeuerung­srufe entgegen. Generell wurde jedes der Lieder mit entspreche­nden Ovationen bedacht. Das Konzert schien Publikum und Band gleicherma­ßen Spaß zu machen. So spielten die Rapparees dann auch gern die zwei vom Zelt geforderte­n Zugaben, bevor sie den direkten Kontakt mit ihren Fans am Merchandis­e-Stand suchten.

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Ob langsam oder schnell: „The Rapparees“zeigten eine grandiose Vorstellun­g im Ulmer Zelt.
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SZ-FOTOS (3): DKD
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