Anlagenbetreiber für erneuerbare Energien müssen sich registrieren
Ehinger Energie verweist auf das neue Marktstammdatenregister – Strompreis für das Jahr 2018 soll stabil bleiben
● EHINGEN - Auf alle Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien kommt im nächsten Jahr ein großer bürokratischer Aufwand zu. Sie müssen ihre Anlagen in das sogenannte Marktstammdatenregister eintragen. Ein entsprechendes Formular und eine Informationsveranstaltung dazu bietet die Ehinger Energie ihren rund 700 Anlagenbetreibern im Gebiet der Stadt Ehingen nun an.
„In das Marktstammdatenregister müssen sich alle Marktakteure eintragen“, betont Peter Guggemos von der Ehinger Energie. Das Register ist ein elektronisches Verzeichnis mit energiewirtschaftlichen Daten, das künftig das Anlageregister und das Photovoltaik-Meldeportal ablösen soll. „Wer sich nicht in das Register einträgt, muss eine Strafe bezahlen oder seine Einspeisevergütung wird gekürzt“, warnt Guggemos. Zwar wird erst im Februar kommenden Jahres von der Bundesnetzagentur bekannt gegeben, wann das OnlinePortal freigeschaltet wird, dennoch will die Ehinger Energie die Anlagenbetreiber in der Region bereits jetzt für den großen bürokratischen Aufwand sensibilisieren. Deswegen wird Rechtsanwalt Michael Weise im Auftrag des Ehinger Unternehmens am kommenden Mittwoch, 8. November, um 19 Uhr im großen Saal der Ehinger Lindenhalle umfassend über die komplexe Thematik der Registrierung informieren. „Das betrifft im Prinzip jeden, der auch nur eine kleine PV-Anlage auf dem Dach hat“, sagt Dieter Klotz von der Ehinger Energie und betont: „Wer sich in das Register nicht korrekt einträgt, läuft Gefahr, viel Geld zu verlieren.“Natürlich sind von der Meldepflicht nicht nur beispielsweise private Häuslesbauer betroffen, sondern auch Kommunen wie die Stadt Ehingen, die bekanntlich große PV-Anlagen auf den Dächern ihrer Liegenschaften hat.
Doch nicht nur der Eintrag in das Marktstammdatenregister ändert sich in Sachen Energie in den kommenden Monaten. Ebenfalls im Jahr 2018 beginnt nämlich der flächendeckende Austausch der bisherigen elektromechanischen Stromzähler, die nahezu jeder Haushalt noch im Keller hat. Diese sollen bis zum Jahr 2032 sukzessive gegen moderne, digitale Messeinrichtungen ersetzt werden, die bereits heute in den meisten Neubauten installiert werden. „Wir haben in diesem Jahr rund 100 davon verbaut“, sagt Peter Guggemos. Der Austausch der Stromzähler soll aber im Rahmen der normalen Wechselroutine der bisherigen Zähler erfolgen. „Das ist ein richtiger Schritt in die Zukunft. Mit der modernen Messeinrichtung kann der Verbraucher beispielsweise seinen Stromverbrauch der vergangenen zwei Jahre nachvollziehen“, sagt Dieter Klotz.
Trotz der vielen Neuerungen auf dem Energiesektor verspricht die Ehinger Energie für das Jahr 2018 stabile Strompreise und sieht keine Erhöhungen vor. Peter Guggemos sind aber die Abgabenanteile pro Kilowattstunde Strom ein Dorn im Auge. So muss beim Strom 18,7 Cent abgegeben werden, beim Heizöl seien es lediglich 0,6 Cent, beim Erdgas 2,2 Cent, beim Diesel 4,7 Cent und beim Benzin 7,3 Cent. „Das muss beim Strom gesenkt werden, denn das behindert die Energiewende enorm. Vor allem im Hinblick auf die E-Mobilität“, sagt Guggemos, der im Basistarif 25,50 Cent pro Kilowattstunde Strom verlangt. „Da liegen wir in Ehingen weit unter dem Bundeswert, der bei rund 28 Cent pro Kilowattstunde liegt“, erklärt Dieter Klotz. In Sachen Strommix setzt die Ehinger Energie bei den Gesamtlieferungen auf 45,29 Prozent erneuerbare Energien, 19,8 Prozent sind Kernenergie, 24,42 Kohle und 6,33 Erdgas. Im Vergleich zum Bundesschnitt, der 41,6 Prozent Kohle, 14,3 Prozent Kernenergie und nur 28,6 Prozent erneuerbare Energien hat, sieht sich die Ehinger Energie hier auf einem guten Weg.
Die Informationsveranstaltung zum Marktstammdatenregister findet am Mittwoch, 8. November, ab 19 Uhr im großen Saal der Ehinger Lindenhalle statt.