Dillenz und Natterer sind bereit
Boxen: Vor der Laubacher Boxnacht präsentieren sich die beiden Lokalmatadoren
LAUBACH - Die sechste Laubacher Boxnacht heute Abend kann kommen: Bei der Pressekonferenz am Donnerstag in der Gaststätte „Knockout“in Laubach bei Ochsenhausen gaben die Lokalmatadoren Thomas Dillenz (Laubach) und Heinz Natterer (Reinstetten) zwei Tage vor ihren Kämpfen Einblicke in ihre Gemütslage, markige Sprüche inklusive. Zwar waren nur zwei der sechs Boxer erschienen, ExProfiboxer Timo Hoffmann, der 2013 in Laubach boxte, gegen Dillenz überraschend verlor und diesmal Ringrichter ist, verstand es, dieses Vakuum mit launigen Anekdoten zu füllen.
Neben Dillenz, Natterer und Hofmann hatte „Theo“Fackler in vorderster Front Platz genommen, er moderierte die gut 20-minütige Veranstaltung, zu der sich etwa 30 Zuschauer eingefunden hatten. Eine illustre Runde, die sich in Sachen Boxnacht bestens auskennt, standen doch alle vier in Laubach schon im Ring. Timo Hoffmann (früherer Kampfname: „Deutsche Eiche“) erinnert sich trotz seiner Niederlage gern an die 2013er-Boxnacht. „Das war ein Event, da kriegt man Gänsehaut. Es war eine unglaubliche Stimmung“, so Hoffmann.
An diese Stimmung hat sich auch Natterer erinnert, als er gefragt wurde, ob er nach 2010 ein weiteres Mal dabei sein will. „Ich habe gleich ja gesagt.“Der Reinstetter trifft auf Pavel Vodenicharow, den er seit acht Wochen aus dem Training im Mekong Box Gym in Neu-Ulm kennt. Seit Januar bereitet sich Natterer auf den Kampf vor. Zwar sei er im Training durch Verletzungen zurückgeworfen worden, aber der 26Jährige sieht sich in Topform. „So fit war ich noch nie, das werde ich am Samstag auch unter Beweis stellen“, so Natterer. Auf Nachfrage von Fackler bestätigte er, dass ein K.o. sein Ziel sei.
Dillenz lässt Taten sprechen
Zurückhaltender gab sich Organisator, Gastgeber und Boxnacht-Urgestein Thomas Dillenz („Man or machine“). Zwischen 45 und 52 Kilogramm habe er für den Kampf abgespeckt, vor einem Jahr sei er ins Training eingestiegen, zwischenzeitlich mit bis zu acht Einheiten pro Woche. Das Ergebnis: „Ich bin so fit wie lange nicht mehr.“2004 sei er in ähnlicher Verfassung gewesen, aber auch einige Jahre jünger, so der 40-Jährige. Aus der Reserve locken ließ sich Dillenz auch nicht durch Facklers Frage, ob er seinem Gegner Maksim Kusnezow noch etwas mit auf den Weg geben wolle. „Ich lasse lieber Taten sprechen“, sagte Dillenz. Über Kusnezow wisse er „genauso wenig wie vor zwei Wochen“.
Eine kurze Einschätzung gab dafür Timo Hoffmann ab. „Thomas hat mich angerufen und gesagt, er hätte gern einen starken Gegner – und Maksim ist stark.“Der gebürtige Kasache arbeite bei der Berufsfeuerwehr in Kassel. „Der will am Samstag nichts anbrennen lassen.“Hoffmann erwartet einen „fast ausgeglichenen Kampf“, Dillenz müsse aber aufpassen, dass er die ersten beiden Runden übersteht.
Anschließend ging es für die Boxer auf die Waage: Natterer kam auf 92 Kilogramm, Dillenz auf 106,8 Kilogramm. Äußerlich cool und gelassen bestätigten die beiden nach der Pressekonferenz, dass die Anspannung langsam steigt. „Aber das ist völlig normal, das gehört dazu“, sagte Dillenz, dem es noch ein Anliegen war, den Laubacher Budemitgliedern für ihre Unterstützung zu danken.
Eine Frage, die praktisch bei jeder Boxnacht wiederkehrt, musste an diesem Abend auch gestellt werden. Gibt es eine weitere, siebte Auflage der Laubacher Boxnacht? Eigentlich habe er es nicht mehr vor, sagte Dillenz, der zugleich aber einräumte, sich bereits 2008 in diese Richtung geäußert zu haben. „Sehr wahrscheinlich wird es in Laubach keine Boxnacht mehr geben, aber wirklich wissen tue ich es nicht.“