Maislabyrinth mit Schildkröte
Ein Irrpfad von rund zwei Kilometern Länge ist ab Samstag in Seligweiler zu begehen - Bald sollen dort „Zombies“ihr Unwesen treiben
ULM/NEU-ULM (az) - Bei einem Rundflug über Seligweiler konnten die ersten Betrachter das neue Motiv des 19. Seligweiler Maislabyrinths aus der Luft bestaunen. Ins 16 000 Quadratmeter große Maisfeld hat Initiator Bernd Ruess einen Irrpfad von rund zwei Kilometern Länge geschnitten.
Seit knapp 20 Jahren schon gestaltet der Bollinger Landwirt den Irrpfad in seinem Maislabyrinth in Seligweiler mit unterschiedlichen Motiven. Im vergangenen Jahr hat der Maislabyrinth-Künstler eine Lokomotive ins Süßgras geschnitten. Zum 125. Jubiläum des Ulmer Münsters den Kirchturm und zur FußballWeltmeisterschaft vor drei Jahren gar den Weltmeisterpokal.
Bis zur Eröffnung des aktuellen Labyrinths am Samstag, 22. Juli, hat Maislabyrinthgestalter Ruess aber noch alle Hände voll zu tun. Stroh von rund 15 riesigen Rundballen hat er entlang des Irrpfads im Maisfeld verteilt, damit die Besucher saubere Schuhe behalten. Bereits in trockenen Tüchern ist das Rahmenprogramm für die diesjährige LabyrinthSaison.
Zum Auftakt gibt es einen Sonntagsfrühschoppen am Sonntag, 30. Juli, mit Blasmusik vom Musikverein Jungingen. An verschiedenen Wochenenden präsentieren sich mehrere Sponsoren mit Gewinnspielen und Produktpräsentationen.
Am 25. August wird’s des Nachts schaurig schön im Labyrinth. Dann findet nämlich ein besonderes Event statt: das Horror-Labyrinth. Bereits zum dritten Mal übernehmen die Mitglieder des Ulmer Zombiewalks die Regie in Sachen Gruseln im Maislabyrinth. Gruselig geschminkt und in einzigartige Kostüme gekleidet werden von 21 Uhr bis 23 Uhr die Zombies ihr erschreckendes Unwesen treiben. Mindestens 16 Jahre alt muss man sein, um an diesem Abend die Schwelle zum Labyrinth übertreten zu dürfen. Für die Durchquerung des mit über zwei Meter hohem Süßgras eingepferchten Irrpfades sollte man sich rund 45 Minuten Zeit nehmen.
Und wie entsteht ein solches Labyrinth? Bernd Ruess hat hier Erfahrung
„Nun machen wir uns einen Plan mit kariertem Papier und mit der gleichen Anzahl an Rastern, die wir im Feld haben“,
wie kaum ein anderer: Mais werde in Reihensaat in sich kreuzenden Linien mit einem Abstand von 75 Zentimetern ausgesät. So entstehe ein Rastermuster mit einem Rahmen von 75 auf 75 Zentimetern. „Nun machen wir uns einen Plan mit kariertem Papier und mit der gleichen Anzahl an Rastern, die wir im Feld haben“, sagt er.
Auf diesem Plan werde dann das Muster – im aktuellen Fall inklusive Schildkröte – eingezeichnet. Dann überträgt der Landwirt das erstellte Muster mit verändertem Maßstab vom Plan ins Feld. „Sollten keine großen Fehler beim Schneiden auftreten, erhalten wir mit unseren Luftaufnahmen jedes Jahr wieder ein beeindruckendes Bild von unserem Maislabyrinth.“
erklärt Initiator Bernd Ruess die Vorgehensweise.