E-Autos tanken in der nachhaltigen Stadt
EnBW informiert in der Ehinger Donau-Iller-Bank über Ladestationen
EHINGEN - Ehingen ist seit fünf Jahren in Sachen Nachhaltigkeit unterwegs und verfügt über drei eigene Elektro-Fahrzeuge. Das sagte Oberbürgermeister Alexander Baumann bei einer gemeinsamen Infoveranstaltung mit der EnBW über E-Mobilität für Ehinger Geschäftsleute.
Eingeladen hatte dazu die DonauIller-Bank, die auf ihrem Parkdeck eine der ganz wenigen schnellen Ladestationen für Elektroautos in Oberschwaben hat. In der Schnellladestation kann ein neues Elektroauto innerhalb von 30 Minuten aufgeladen werden, während der Fahrer seine Bankgeschäfte erledigt, erklärte Bankdirektor Hans-Peter Hirling. „41 Ladungen im Monat sind nicht der Wahnsinn, aber damit liegt die Bank gut im Rennen im Vergleich zu anderen Genossenschaftsbanken. Die 60 000 Euro Investition für die Station amortisieren sich in acht Jahren“, hatte Hirling ausgerechnet. An anderen regionalen Hauptstellen der Bank wie in Oberstadion und Schelklingen sollen weitere Schnellladestationen eingerichtet werden. Die Donau-Iller-Bank will ihre Mitarbeiter für E-Autos begeistern. Es wäre, so Hirling, ein Bindungsmittel für Mitarbeiter, ihnen alle zwei Jahre ein neues Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. „Wir denken immer wieder darüber nach, über ein Gehaltsmodel die Dinge zu gestalten“, sagte Hirling. Thomas Stäbler von der EnBW sagte, die E-Autos seien ein Thema, das extrem Dynamit enthalte, aber man brauche Partnerschaften für eine passende Infrastruktur. E-Autos liegen, sagte Stäbler, bei jungen Fahrern stark im Trend. „Warum gibt es heute noch keine vier Millionen E-Autobesitzer? Das Fahren muss komfortabel und bezahlbar sein“, erklärte Stäbler.
Christian Klaiber fährt 70 000 Kilometer im Jahr mit einer Tesla-Limousine mit Elektromotor und erklärte, die Schnellladestation der Donau-Iller-Bank sei die einzige weit und breit. Klaiber berichtete, dass ein großer Discounter in größeren Städten mit E-Ladestationen Reklame macht. „Während der Fahrer einkauft, wird sein Auto frisch beladen, so erhält der Discounter Kunden, die vorher nicht kamen“, so Klaiber. Eine Kurstadt wünscht sich ein Konzept für emissionsfreien Verkehr, weil ansonsten bald der Zusatz Kurstadt wegfallen könnte, berichtete Klaiber weiter. Was noch fehlt, sagte Klaiber, sind Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb, etablierte Hersteller wie Iveco oder Renault bieten kleinere Nutzfahrzeuge an, aber für 18Tonner gibt es noch keinen E-Antrieb.
Philipp Heidel von der EnBW erklärte die Ladeinfrastruktur. „Wie kommt der Strom ins Auto? In der heimischen Garage nachts über einen Schuko-Stecker in zehn Stunden sind zehn kW geladen, bei einem Typ zwei Stecker sind es in fünf Stunden sechs bis 22 kW, solche Ladesysteme sind angebracht über Nacht oder wenn der Fahrer bei der Arbeit ist. Viel Reichweite in kurzer Zeit bekommt man für neuere E-Autos in Schnellladestationen“, erklärte Heidel und zeigte typische Techniken für verschiedene Funktionen. Die EnBW hat Schnellladestationen an 24 Standorten, weitere 117 sind in Vorbereitung. Der Zugang erfolgt über Roaming-Netzwerke. Von 2017 bis 2019 sollen öffentliche Ladestationen mit einem Gesamtbudget von 300 Millionen Euro gefördert werden.
Maximal fünf Millionen Euro gibt es für einen Antragsteller, Ladepunkte in einer Kommune müssen gesammelt werden. Ob langsame oder schnelle Ladung mehr oder weniger belastend für den Akku sind, ist bislang mit keinen belegbaren Werten geklärt.