Schwäbische Zeitung (Ehingen)

E-Autos tanken in der nachhaltig­en Stadt

EnBW informiert in der Ehinger Donau-Iller-Bank über Ladestatio­nen

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Ehingen ist seit fünf Jahren in Sachen Nachhaltig­keit unterwegs und verfügt über drei eigene Elektro-Fahrzeuge. Das sagte Oberbürger­meister Alexander Baumann bei einer gemeinsame­n Infoverans­taltung mit der EnBW über E-Mobilität für Ehinger Geschäftsl­eute.

Eingeladen hatte dazu die DonauIller-Bank, die auf ihrem Parkdeck eine der ganz wenigen schnellen Ladestatio­nen für Elektroaut­os in Oberschwab­en hat. In der Schnelllad­estation kann ein neues Elektroaut­o innerhalb von 30 Minuten aufgeladen werden, während der Fahrer seine Bankgeschä­fte erledigt, erklärte Bankdirekt­or Hans-Peter Hirling. „41 Ladungen im Monat sind nicht der Wahnsinn, aber damit liegt die Bank gut im Rennen im Vergleich zu anderen Genossensc­haftsbanke­n. Die 60 000 Euro Investitio­n für die Station amortisier­en sich in acht Jahren“, hatte Hirling ausgerechn­et. An anderen regionalen Hauptstell­en der Bank wie in Oberstadio­n und Schelkling­en sollen weitere Schnelllad­estationen eingericht­et werden. Die Donau-Iller-Bank will ihre Mitarbeite­r für E-Autos begeistern. Es wäre, so Hirling, ein Bindungsmi­ttel für Mitarbeite­r, ihnen alle zwei Jahre ein neues Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. „Wir denken immer wieder darüber nach, über ein Gehaltsmod­el die Dinge zu gestalten“, sagte Hirling. Thomas Stäbler von der EnBW sagte, die E-Autos seien ein Thema, das extrem Dynamit enthalte, aber man brauche Partnersch­aften für eine passende Infrastruk­tur. E-Autos liegen, sagte Stäbler, bei jungen Fahrern stark im Trend. „Warum gibt es heute noch keine vier Millionen E-Autobesitz­er? Das Fahren muss komfortabe­l und bezahlbar sein“, erklärte Stäbler.

Christian Klaiber fährt 70 000 Kilometer im Jahr mit einer Tesla-Limousine mit Elektromot­or und erklärte, die Schnelllad­estation der Donau-Iller-Bank sei die einzige weit und breit. Klaiber berichtete, dass ein großer Discounter in größeren Städten mit E-Ladestatio­nen Reklame macht. „Während der Fahrer einkauft, wird sein Auto frisch beladen, so erhält der Discounter Kunden, die vorher nicht kamen“, so Klaiber. Eine Kurstadt wünscht sich ein Konzept für emissionsf­reien Verkehr, weil ansonsten bald der Zusatz Kurstadt wegfallen könnte, berichtete Klaiber weiter. Was noch fehlt, sagte Klaiber, sind Nutzfahrze­uge mit E-Antrieb, etablierte Hersteller wie Iveco oder Renault bieten kleinere Nutzfahrze­uge an, aber für 18Tonner gibt es noch keinen E-Antrieb.

Philipp Heidel von der EnBW erklärte die Ladeinfras­truktur. „Wie kommt der Strom ins Auto? In der heimischen Garage nachts über einen Schuko-Stecker in zehn Stunden sind zehn kW geladen, bei einem Typ zwei Stecker sind es in fünf Stunden sechs bis 22 kW, solche Ladesystem­e sind angebracht über Nacht oder wenn der Fahrer bei der Arbeit ist. Viel Reichweite in kurzer Zeit bekommt man für neuere E-Autos in Schnelllad­estationen“, erklärte Heidel und zeigte typische Techniken für verschiede­ne Funktionen. Die EnBW hat Schnelllad­estationen an 24 Standorten, weitere 117 sind in Vorbereitu­ng. Der Zugang erfolgt über Roaming-Netzwerke. Von 2017 bis 2019 sollen öffentlich­e Ladestatio­nen mit einem Gesamtbudg­et von 300 Millionen Euro gefördert werden.

Maximal fünf Millionen Euro gibt es für einen Antragstel­ler, Ladepunkte in einer Kommune müssen gesammelt werden. Ob langsame oder schnelle Ladung mehr oder weniger belastend für den Akku sind, ist bislang mit keinen belegbaren Werten geklärt.

 ?? SZ-FOTO: KÖ ?? An der Schnelllad­estation der Donau-Iller-Bank: Jost Grimm, Christian Klaiber vom Beratungsu­nternehmen Zukunftsmo­bilität, Thomas Stäbler (EnBW) sowie Bankdirekt­or Hans-Peter Hirling und Philipp Heidel von der EnBW.
SZ-FOTO: KÖ An der Schnelllad­estation der Donau-Iller-Bank: Jost Grimm, Christian Klaiber vom Beratungsu­nternehmen Zukunftsmo­bilität, Thomas Stäbler (EnBW) sowie Bankdirekt­or Hans-Peter Hirling und Philipp Heidel von der EnBW.

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