Galgenfest in Moosbeuren kann steigen
Gemeinde Oberstadion lässt zur Verkehrssicherung kranke und unsichere Bäume fällen – Neue werden gepflanzt
MOOSBEUREN - Lange haben die Moosbeurer zittern müssen, ob sie auch in diesem Sommer wieder ihr Galgenfest in dem kleinen Wäldchen am sogenannten Galgen feiern können. Der zuständige Revierförster hatte den Bereich gesperrt, weil die Gefahr von herunterfallendem Totholz zu groß war. Am Freitag hat die Gemeinde Oberstadion jetzt Fällarbeiten organisiert. Nun kann das Fest im August steigen.
„Bei einer Begehung des bisherigen Revierförsters mit seinem Nachfolger hatte dieser das Wäldchen als zu gefährlich eingestuft und es gesperrt“, berichtet Oberstadions Bürgermeister Kevin Wiest. Gleich 20 Bäume drohten umzustürzen. Außerdem waren an vielen Bäumen abgestorbene Äste, sogenanntes Totholz, bemerkt worden. „Weil diese herunterfallen und jemanden verletzen können, drohte das Galgenfest auszufallen“, so der Schultes.
Auf der Prioritätenliste für Maßnahmen, die in der Gemeinde umgesetzt werden sollen, standen deshalb die Rodungsarbeiten ganz oben. „Das Galgenfest ist das Fest in Moosbeuren, es war wichtig, dass es auf jeden Fall stattfinden kann“, sagt Wiest.
Um das zu gewährleisten, hat am Freitag das Hackschnitzel-Unternehmen Neubrand aus Grundsheim die 20 geschädigten Bäume gefällt und wird diese zu Hackschnitzeln verarbeiten. In den nächsten Wochen schneidet dann das Baumkletterteam um Ronny Epple aus Münsingen die abgestorbenen Äste aus den Baumwipfeln heraus.
Die Aktiven des Kegelclubs Fässle um den früheren Vorsitzenden Karl Hepp sind froh, dass die Arbeiten jetzt erledigt werden. Denn sie organisieren seit inzwischen 46 Jahren das Galgenfest in Moosbeuren. „Früher durften wir wegen des Naturschutzes nie Bäume herausnehmen“, erinnert sich Karl Hepp. Deshalb sei die Entscheidung des Försters, den Wald komplett zu sperren, für die ehrenamtlich Engagierten schon überraschend gekommen. „Jetzt können wir am ersten August-Wochenende wieder unser Galgenfest feiern“, sagt Karl Hepp erleichtert.
Immer wieder hatten die Kegler in den vergangenen Jahren an ihrem besonderen Festplatz gearbeitet. „Wir haben beispielsweise selbst Wasserund Stromleitungen hier hoch legen lassen“, erinnert sich der frühere Vorsitzende. Verschiedene Hütten haben die Ehrenamtlichen auch aufgebaut. 40 Bierzeltgarnituren werden für das Fest im Sommer aufgestellt. „Wenn das Wetter mitspielt, haben wir hier dann zwischen 200 und 300 Gäste.“
Hauptsächlich Kiefern sind es, die zur Verkehrssicherung gefällt werden mussten, aber auch eine Eiche war betroffen. Weil das kleine Wäldchen nach den Fällarbeiten ziemlich ausgedünnt ist, wollen die Mitglieder des Kegelclubs im Herbst wieder neue Bäume pflanzen. „Wir werden mit dem Förster absprechen, welche Bäume gepflanzt werden sollten“, so Karl Hepp.