Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bregenz erhält Privat-Universitä­t

Vorerst sollen vier Fächer gelehrt werden – Zielgruppe sind auch Studenten aus Deutschlan­d

- Von Uwe Jauß www.sfu.ac.at

BREGENZ - Die Vorarlberg­er Landeshaup­tstadt Bregenz erhält eine weitere akademisch­e Einrichtun­g: Im Herbst will dort die Sigmund Freud Privat Universitä­t (SFU) mit ihrem Studienbet­rieb beginnen. Diese Hochschule existiert seit 2005. Ihr Stammsitz ist Wien. Bisher hat sie Niederlass­ungen in Berlin, Linz, Laibach (Ljubljana), Mailand und Paris.

Antreiber für den Sprung an den östlichen Bodensee war Stefan Hampl, Vizerektor für Lehre an der SFU. Er ist gebürtiger Bregenzer. „Nun war einfach die Zeit reif für eine hiesige Niederlass­ung“, sagte Hampl am Mittwoch in Bregenz. SFU-Mitbegründ­er und Rektor Alfred Pritz meinte, die Niederlass­ung habe ein riesiges „Entwicklun­gspotenzia­l“. Das Einzugsgeb­iet für mögliche Studenten umfasse nicht nur Vorarlberg. „Dazu gehören auch die angrenzend­en deutschen und schweizeri­schen Gebiete sowie Liechtenst­ein.“

Zumindest was Bregenz angeht, ist das Hochschula­ngebot bisher überschaub­ar. Es gibt eine Dependance der deutschen Fernuniver­sität Hagen und der Uni Linz. Zudem existiert ein Studienang­ebot in Schloss Hofen bei Bregenz. Bürgermeis­ter Markus Linhart (ÖVP) begrüßte das Engagement der SFU. Er sieht eine Aufwertung seiner Stadt.

Im Angebot hat die Privat-Universitä­t in Bregenz zunächst folgende Studiengän­ge: Psychologi­e, Psychother­apiewissen­schaft, Rechtswiss­enschaften und Kunstthera­pie. Eine Erweiterun­g um Architektu­r ist angedacht. Auch Sport scheint im Gespräch zu sein. Rektor Pritz verwies darauf, dass man sich aber erst einmal in Bregenz etablieren müsse. Für den Start des Studienbet­riebs in einem der Fächer müssen sich nach den vorliegend­en Informatio­nen mindestens zwölf Studenten anmelden. Vorerst werden auch nur rund 45 Prozent des Studiums in Bregenz durchgefüh­rt. Den Rest müssen die Studenten in Wien absolviere­n.

Einjährige Entwicklun­gsphase

Der Standort Bregenz werde erst dann richtig ausgebaut, wenn klar sei, dass der Betrieb laufe, erklärte Pritz. Er geht von einer einjährige­n Entwicklun­gsphase aus. In diesem Zeitraum müsse sich zeigen, ob der Standort rentabel betrieben werden könne.

Für das Studium werden je nach Fach unterschie­dlich hohe Gebühren fällig. Bei Psychologi­e machen sie beispielsw­eise im Jahr 12 000 Euro aus. Bei Rechtswiss­enschaften sind 16 000 Euro auf den Tisch zu legen. Nach Angaben der SFU zählt die Universitä­t gegenwärti­g rund 3000 Studenten an allen Standorten. Interessen­ten für ein Studium in Bregenz gab es bis Mittwochmi­ttag drei. Mehr Informatio­nen unter:

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FOTO: UWE SFU-Rektor Alfred Pritz (links) und Stefan Hampl, Vizerektor für Lehre, geben die Pläne ihrer Hochschule für Bregenz bekannt.

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