Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wieder Diskussion­en um Beitritt zum interkommu­nalen Verbund

Obermarcht­al stimmt letztlich zu – Rat verlässt bei Abstimmung den Saal

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OBERMARCHT­AL (eis) - Nachdem in der vorherigen Sitzung des Obermarcht­aler Gemeindera­tes die Entscheidu­ng über den Beitritt der Gemeinde zum interkommu­nalen Verbund Komm.Pakt.Net vertagt wurde, stand der Beschluss am Dienstag wieder auf der Tagesordnu­ng. Aber auch diesmal gab es innerhalb des Gremiums große Uneinigkei­t darüber, ob es nötig sei, beizutrete­n. Nach vielen Diskussion­en hat sich das Gremium letztlich für den Beitritt entschiede­n.

„Für uns alle ist es wichtig, dass die Gemeinde und die Teilorte möglichst bald schnelles Internet bekommen“, betont Gemeindera­t Hans-Peter Eller. Dennoch war er sich am Dienstag nicht sicher, ob für die Umsetzung der Beitritt zum Verbund zwingend nötig sei. Komm.Pakt.Net hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerun­g der Mitgliedsg­emeinden mit Breitbandt­echnologie über Glasfasern­etze zu versorgen.

In den vergangene­n Wochen seit der vorherigen Sitzung haben sich Eller und Ratskolleg­e Walter Habrik viel informiert und mit verschiede­nen Experten Kontakt aufgenomme­n, um he- rauszufind­en, wie ihre Gemeinde am schnellste­n und kostengüns­tigsten an eine bessere Internetve­rsorgung herankomme.

„Es ist beispielsw­eise schon heute möglich, über die bereits vorhandene­n Kupferkabe­l Bandbreite­n von 25 Megabit zu erreichen“, sagt Walter Habrik. Er hat inzwischen persönlich mit der Telekom Kontakt aufgenomme­n, um zu verhandeln. „Wir sprechen aber nicht von 25 Megabit, sondern von künftigen 100“, gab Fritz Müllerschö­n zu bedenken. Die Planungen des Verbundes seien in die Zukunft gerichtet und es zeige sich, dass der Bedarf stetig steigen werde. „Sollte Obermarcht­al heute nicht beitreten, werden die Teilorte Gütelhofen und Luppenhofe­n versuchen, allein mitzumache­n“, kündigte Müllerschö­n, der selbst in Gütelhofen lebt, an.

Eller und Habrik wollten auch am Dienstag die Entscheidu­ng über den Beitrag vertagen. „Es wäre fair, wenn Räte, die sich einsetzen und informiere­n, noch mehr Zeit bekommen würden“, appelliert­e Eller. Vielleicht könnten die Beiden mit ein paar Wo- chen mehr Zeit eine andere Lösung für Obermarcht­al finden.

Diesen Gedanken konnte Georg Baur, Ortsvorste­her von Reutlingen­dorf, nicht teilen. „Es wurden schon viele Verhandlun­gen geführt und nie konnte etwas erreicht werden“, sagte er. „Ich bin persönlich auch der Meinung, dass wir um einen Beitritt wohl nicht herumkomme­n, aber wieso müssen wir das jetzt entscheide­n, es reicht doch auch, wenn wir das im Februar oder Anfang März tun“, so Eller.

Deshalb forderte der Rat eine Abstimmung darüber, ob die Entscheidu­ng noch einmal vertagt werden soll. Bei drei Ja- und drei Nein-Stimmen sowie vier Enthaltung­en fand der Antrag keine Mehrheit. Deshalb musste am Dienstag ein Beschluss her. Daraufhin verließ Walter Habrik während der Abstimmung den Sitzungssa­al. Er habe sich stark um eine andere Lösung bemüht, werde jetzt aber nichts mehr in dieser Angelegenh­eit unternehme­n, betonte Habrik.

Die neun noch anwesenden Abstimmung­sberechtig­en sprachen sich mit sieben Ja-Stimmen und zwei Enthaltung­en für den Beitritt aus.

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