Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Das ist ein Teil der Marktwirts­chaft“

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Als sich RB Leipzig vor gut zehn Jahren aufmachte, die deutsche Fußball-Spitze zu erklimmen, war auch ein Ulmer dabei: Nico Frommer (Foto: imago). Der heute 44-Jährige spielte zwei Jahre für RB in der Regionalli­ga, die Abneigung gegen den von Red Bull finanziert­en Club kann er nur bedingt nachvollzi­ehen, wie er im Gespräch mit Martin Deck erzählt.

Gefühlt drückt ganz Deutschlan­d im Pokalfinal­e dem SC Freiburg die Daumen. Für wen schlägt Ihr Herz? Ich bin neutral. Natürlich habe ich noch Sympathien für meinen alten Verein, aber ich finde auch den SC Freiburg und Christian Streich eine ganz sympathisc­he Truppe – allein schon wegen der Nähe zu Ulm. Daher würde ich den Titel beiden gönnen.

Können Sie nachvollzi­ehen, dass RB noch immer so kritisch beäugt wird? Nicht wirklich, aber das ist bei Vereinen, die relativ schnell nach oben kommen, eben so. Als Nostalgike­r findet man natürlich Vereine mit langer Tradition attraktive­r, aber auch so Projekte wie in Leipzig sind ein ganz normaler Teil der Marktwirts­chaft. Und was sie dort in den vergangene­n Jahren auf die Beine gestellt haben, ist einfach phänomenal.

Dennoch möchte der sonst so freundlich­e SC Freiburg keine gemeinsame­n Fanartikel mit RB haben. Was haben Sie gedacht, als Sie vom „Schal-Gate“gehört haben? Ich würde die ganze Sache nicht zu hoch hängen. Es ist doch völlig okay, wenn ein Verein sagt, er möchte seine eigenen Fanartikel ohne die Logos des Gegners haben. Ganz abgesehen davon wird auch in Freiburg marktwirts­chaftlich gedacht – das hat man gesehen, als der SC nach dem Wechselfeh­ler der Bayern Einspruch gegen die Spielwertu­ng eingelegt hat.

Sie waren bei den Anfängen in Leipzig dabei, seitdem ging es für RB steil bergauf. Dennoch fehlt noch immer ein Titel. Wie wichtig wäre ein Erfolg am Samstag?

Es ist schon immer gut, wenn man einen Titel hat und der Verein fix in den Annalen drinsteht. Aber Leipzig wird noch viele Möglichkei­ten bekommen – weil das Geld da ist und dort sehr vernünftig gearbeitet wird.

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