Schwäbische Zeitung (Biberach)
Erinnerungen an einen engagierten „Mann der Tat“
Landrat Scheffold, Bundestagsabgeordnete Kemmer und Landtagsabgeordneter Hagel blicken auf das Wirken des verstorbenen Karl Traub
EHINGEN (seli) - Die Nachricht über den Tod von Karl Traub (80) stimmt viele Menschen in der Region traurig. Der langjährige CDU-Landtagsabgeordnete, Kreisrat und Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Hausen am Bussen und von Unterwachingen prägte die Region, er hinterließ Spuren. Weggefährten wollen ihn als genau diesen engagierten Menschen in Erinnerung behalten.
„Mit Karl Traub verliert der AlbDonau-Kreis eine Persönlichkeit, die sich viele Jahrzehnte lang mit großem Erfolg, sehr viel Einsatzfreude, beharrlich und kompetent für unsere Bürgerinnen und Bürger engagiert hat“, sagt zum Tod von Karl Traub. In seiner 48-jährigen Tätigkeit als Kreisrat und ebenso als langjähriger Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Ehingen habe er „unglaublich viel“für die Menschen im Landkreis erreicht. „Sein Tod macht auch mich sehr betroffen. Seiner Frau und seiner Familie spreche ich mein aufrichtiges Mitgefühl aus“, so Landrat Scheffold.
Karl Traub wurde 1971 in den Kreistag des ehemaligen Landkreises Ehingen gewählt. Bis zu seiner Verabschiedung am 16. Juli 2019 war er ununterbrochen Kreistagsmitglied, ab 1973 saß er dann im Kreistag des Alb-Donau-Kreises, insgesamt 48 Jahre lang. Von 1979 bis 2014 war Traub zudem Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag. Karl Traub, so erinnert Heiner Scheffold, habe sich von Anfang an in der ganzen Bandbreite der Kreispolitik engagiert und sie mitgestaltet. „Die Entwicklung der Straßeninfrastruktur und der zeitgemäßen Abfallwirtschaft im noch jungen Alb-DonauKreis gehören ebenso dazu wie in späteren Jahren die Weiterentwicklung der Kreiskrankenhäuser zum modernen Alb-Donau-Klinikum oder sein nachhaltiger Einsatz für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises“, sagt der Landrat und fügt an: „Beeindruckt hat mich immer der unverstellte, tolerante Umgang und der sehr direkte Draht, den Karl Traub zu den Menschen gepflegt hat. Ihre Anliegen, ob in großen wie in kleinen Dingen, waren für ihn Grundmotiv und Auftrag für sein kommunal- und landespolitisches Handeln. Er war ein Mann der Tat, nicht der großen Worte und er war ein überzeugter, sehr verlässlicher Vertreter der Interessen des ländlichen Raums.“
„Der Tod von Karl Traub erfüllt uns mit großer Trauer“, sagt die CDU-Bundestagsabgeordnete
„Mit ihm verliert unsere ganze Region eine tief verwurzelte, vielseitig engagierte Persönlichkeit mit einem starken, wertebezogenen Kompass. Er hat die großen und kleinen Anliegen vieler Menschen zu seinen Themen gemacht“, sagt sie. Es sei Politiker „mit Leib und Seele“gewesen und ein Christdemokrat im besten Wortsinne, wie es ihn immer seltener gebe. Vielen Menschen bleibe er durch sein Wirken noch lange
Kemmer.
Landrat Heiner Scheffold
Ronja
im Gedächtnis. „Wir alle haben Karl Traub viel zu verdanken“, betont die Bundestagsabgeordnete.
Auch CDU-Landtagsabgeordneter will seinen Vorgänger in bester Erinnerung behalten – und trauert mit den Angehörigen. „Der plötzliche Tod von Karl Traub macht mich betroffen und erfüllt mich mit Trauer. Meine Anteilnahme und meine Gebete sind bei seiner Frau und seiner Familie. Mit ihm verliert der Alb-Donau-Kreis einen seiner Gründerväter und eine prägende politische Kraft“, so Hagel, der weiter betont: „Unserer Region gab Karl Traub über Jahrzehnte ein Gesicht, er war ein Aushängeschild. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für die Menschen in seiner Heimat – in Hausen am Bussen, der VG Munderkingen, im Alb-Donau-Kreis und in ganz Baden-Württemberg. Er war für Generationen von Christdemokraten und Kommunalpolitikern ein treuer Wegbegleiter und eine verlässliche Seele. In seinem tiefen Glauben fand er in all seinem Handeln allzeit Halt und Orientierung.“
Mit seinem ausgleichenden und ruhigen Charakter sei Karl Traub das Verbindende immer näher als das Trennende gewesen. Als Kreisrat und als Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion gestaltete er laut Hagel fast fünf Jahrzehnte seine Heimat durch unglaubliches persönliches Engagement.
„Im Landtag brachte er als aktiver Landwirt und Bürgermeister, als Schrittmacher für den Ländlichen Raum über 20 Jahre seinen großen Sachverstand im Ausschuss für Ländlichen Raum und Landwirtschaft ein – langjährig als dessen Vorsitzender. Auch für mich ganz persönlich war Karl Traub ein prägender Charakter und ein politisches Vorbild. Karl Traub wird in unserer Erinnerung weiterleben, wir bewahren ihm ein ehrendes Andenken“, so Hagel.
Manuel Hagel