Schwäbische Zeitung (Biberach)
Corona-Krise hält Freibad-Betreiber in Atem
Einrichtungen in der Region sind auf die neue Saison gut vorbereitet – Pandemie könnte Auswirkungen haben
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MEMMINGEN/UNTERALLGÄU (sz) Die Freibäder der Region sind gerüstet für die neue Saison. Auf Anfrage der MZ berichten die Verantwortlichen, welche Vorkehrungen getroffen wurden, um ihre Bäder öffnen zu können, und welche Neuerungen die Besucher erwarten. In etwa drei Wochen könnten die ersten Bäder öffnen – sofern Corona den Betreibern keinen Strich durch die Rechnung macht.
Freibad Kirchdorf: Das Kirchdorfer
● Freibad mit seiner Riesenrutsche wurde nach einem Beschluss des Gemeinderats für die kommende Saison vorbereitet (wir berichteten). Mitte Mai ist die Eröffnung geplant. Nach Saisonende werden der Eingangs-, Sanitär- und Umkleidebereich sowie die gesamte Technik umgebaut. Bürgermeister Rainer Langenbacher geht davon aus, dass das Bad im kommenden Jahr geschlossen bleibt und 2023 wieder regulär öffnen kann. Der Gemeindechef rechnet für den Umbau mit einer Netto-Bausumme von etwa 6,7 Millionen Euro, wobei aus einem Bundes-Förderprogramm zwei Millionen Euro fließen sollen.
Naturfreibad Clevers Bad Grönenbach:
● Das Bad hatte im vergangenen Jahr als Erstes in der Region geöffnet. Bürgermeister Bernhard Kerler sagt: „Wir sind so weit gut vorbereitet. Die üblichen Unterhaltsarbeiten wurden durchgeführt.“Der Betrieb des Freibads hängt nach Kerlers Worten von der aktuellen Corona-Lage und den damit verbundenen Vorschriften ab. „Ich gehe davon aus, dass für den Kiosk dasselbe gelten wird wie für alle Gastronomiebetriebe“, schätzt der Rathauschef. Auch im Hinblick auf die Öffnung von Duschen, Toiletten und Umkleiden könne man nur abwarten, wie die aktuellen Vorgaben aussehen werden. „Wir werden mit Hinweisschildern auf das Einhalten der Abstandsregeln hinweisen. Alles unter der Voraussetzung, dass wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Kerler. Zudem sucht die Gemeinde eine Badeaufsicht, um die Sicherheit der Badenden zu erhöhen. „Es laufen derzeit Gespräche.“Grundsätzlich sei das Clevers aber ein „offenes Bad“, in dem das Baden auf eigene Gefahr erfolge. Der neue Kiosk-Pächter, Madhaf Jafar, möchte die Gäste in bewährter Weise bewirten. Sein Vorgänger Marvan Haydar hat das Zeller Vereinshaus Adler gepachtet. Leider wartet er seit Dezember auf die Möglichkeit der Eröffnung. Einen Sprungturm wird es auch heuer nicht geben. „Ich will aber nicht ausschließen, dass man irgendwann wieder einen installiert“, sagt Kerler. Saisonstart soll wie jedes Jahr Mitte Mai sein. Eintritt werde – ebenfalls wie immer – nicht verlangt.
Freibad Memmingen: Dort ist
● laut Viola Weyrauch nicht viel verändert worden, da die Stadt in den kommenden Jahren ein neues Kombibad errichten will. Laut der Sprecherin der Stadt steht freilich noch nicht fest, unter welchen Bedingungen das Bad in diesem Jahr geöffnet werden darf. Die konkreten Vorgaben mit Blick auf Corona werden wieder kurzfristig umgesetzt werden müssen. Das Memminger Freibad verfügt über eine große Liegewiese mit altem Baumbestand, ein 50-Meter-Schwimmerbecken mit acht Bahnen sowie ein 50 Meter langes Nichtschwimmerbecken und ein Kleinkinderbecken.
Freibad Ottobeuren: Wann das
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Freibad in Ottobeuren geöffnet wird, kann Geschäftsstellenleiterin Katharina Mösle derzeit nicht sagen. Vermutlich werde dies unter denselben Vorkehrungen wie im letzten Jahr später als üblich sein: „Unser Wunsch ist eine Öffnung zum 13. Mai. Allerdings halten wir dies unter Einbezug der derzeitigen Inzidenzwerte im Unterallgäu für unrealistisch.“Unter Umständen werde dann die „LucaApp“für die Besucherregistrierung zum Einsatz kommen. Seit dem Ende der vergangenen Freibadsaison fanden im Sportbad umfangreiche Sanierungsund Umbaumaßnahmen statt, die teilweise vom Freistaat Bayern gefördert werden: So musste das Dach im Eingangsbereich erneuert werden. Am Kiosk wurde der bisherige provisorische Anbau neu errichtet. Das Technikgebäude auf der östlichen Seite der Becken wird aufgerüstet und erweitert. Auf der Südseite werden Umkleiden eingebaut – als Ersatz für die bisher frei stehende Umkleide auf der Wiese, die morsch war. Die Sprungbretter wurden ebenfalls erneuert. Nach der diesjährigen Badesaison erfolgen weitere Maßnahmen, wie etwa die Sanierung der Wärmeversorgungsanlagen, der Gebäudeautomation und der Duschen sowie die Installation von Sonnenkollektoren auf dem Erweiterungsbau. Auch werden Garderobenelemente ausgetauscht sowie die Pfandschlösser umgerüstet. Insgesamt werden etwa 473 000 Euro investiert, wobei der Freistaat maximal fast 100 000 Euro zuschießt.
Naturfreibad Legau: Robert
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Schwegele, Vorsitzender des Vereins Legauer Freibad, hofft, dass das chlorfrei betriebene Bad spätestens Mitte Juni unter den letztjährigen Vorkehrungen – begrenzte Besucherzahl, Maskenpflicht im Eingangsbereich, Kontaktnachverfolgung per Formular oder eventuell per Handy-App – öffnen kann. Im vergangenen Jahr habe es beim Einhalten der Regeln keine Probleme gegeben. Die Betreiber der Pizzeria im Freibad-Kiosk wären sehr froh, wenn die Außengastronomie so bald wie möglich wieder öffnen dürfte. Die Gemeinde wird am Ende nach Lage der Dinge entscheiden, ob das Freibad geöffnet werden kann.
Freibad Erkheim: Markus Böll
● vom Freibadverein Erkheim hat heuer vor, das Freibad für die Vereinsmitglieder zu öffnen, falls die CoronaVorgaben für den Verein zu stemmen sind.