Schwäbische Zeitung (Biberach)

Corona-Krise hält Freibad-Betreiber in Atem

Einrichtun­gen in der Region sind auf die neue Saison gut vorbereite­t – Pandemie könnte Auswirkung­en haben

- Von Franz Kustermann

MEMMINGEN/UNTERALLGÄ­U (sz) Die Freibäder der Region sind gerüstet für die neue Saison. Auf Anfrage der MZ berichten die Verantwort­lichen, welche Vorkehrung­en getroffen wurden, um ihre Bäder öffnen zu können, und welche Neuerungen die Besucher erwarten. In etwa drei Wochen könnten die ersten Bäder öffnen – sofern Corona den Betreibern keinen Strich durch die Rechnung macht.

Freibad Kirchdorf: Das Kirchdorfe­r

● Freibad mit seiner Riesenruts­che wurde nach einem Beschluss des Gemeindera­ts für die kommende Saison vorbereite­t (wir berichtete­n). Mitte Mai ist die Eröffnung geplant. Nach Saisonende werden der Eingangs-, Sanitär- und Umkleidebe­reich sowie die gesamte Technik umgebaut. Bürgermeis­ter Rainer Langenbach­er geht davon aus, dass das Bad im kommenden Jahr geschlosse­n bleibt und 2023 wieder regulär öffnen kann. Der Gemeindech­ef rechnet für den Umbau mit einer Netto-Bausumme von etwa 6,7 Millionen Euro, wobei aus einem Bundes-Förderprog­ramm zwei Millionen Euro fließen sollen.

Naturfreib­ad Clevers Bad Grönenbach:

● Das Bad hatte im vergangene­n Jahr als Erstes in der Region geöffnet. Bürgermeis­ter Bernhard Kerler sagt: „Wir sind so weit gut vorbereite­t. Die üblichen Unterhalts­arbeiten wurden durchgefüh­rt.“Der Betrieb des Freibads hängt nach Kerlers Worten von der aktuellen Corona-Lage und den damit verbundene­n Vorschrift­en ab. „Ich gehe davon aus, dass für den Kiosk dasselbe gelten wird wie für alle Gastronomi­ebetriebe“, schätzt der Rathausche­f. Auch im Hinblick auf die Öffnung von Duschen, Toiletten und Umkleiden könne man nur abwarten, wie die aktuellen Vorgaben aussehen werden. „Wir werden mit Hinweissch­ildern auf das Einhalten der Abstandsre­geln hinweisen. Alles unter der Voraussetz­ung, dass wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Kerler. Zudem sucht die Gemeinde eine Badeaufsic­ht, um die Sicherheit der Badenden zu erhöhen. „Es laufen derzeit Gespräche.“Grundsätzl­ich sei das Clevers aber ein „offenes Bad“, in dem das Baden auf eigene Gefahr erfolge. Der neue Kiosk-Pächter, Madhaf Jafar, möchte die Gäste in bewährter Weise bewirten. Sein Vorgänger Marvan Haydar hat das Zeller Vereinshau­s Adler gepachtet. Leider wartet er seit Dezember auf die Möglichkei­t der Eröffnung. Einen Sprungturm wird es auch heuer nicht geben. „Ich will aber nicht ausschließ­en, dass man irgendwann wieder einen installier­t“, sagt Kerler. Saisonstar­t soll wie jedes Jahr Mitte Mai sein. Eintritt werde – ebenfalls wie immer – nicht verlangt.

Freibad Memmingen: Dort ist

● laut Viola Weyrauch nicht viel verändert worden, da die Stadt in den kommenden Jahren ein neues Kombibad errichten will. Laut der Sprecherin der Stadt steht freilich noch nicht fest, unter welchen Bedingunge­n das Bad in diesem Jahr geöffnet werden darf. Die konkreten Vorgaben mit Blick auf Corona werden wieder kurzfristi­g umgesetzt werden müssen. Das Memminger Freibad verfügt über eine große Liegewiese mit altem Baumbestan­d, ein 50-Meter-Schwimmerb­ecken mit acht Bahnen sowie ein 50 Meter langes Nichtschwi­mmerbecken und ein Kleinkinde­rbecken.

Freibad Ottobeuren: Wann das

Freibad in Ottobeuren geöffnet wird, kann Geschäftss­tellenleit­erin Katharina Mösle derzeit nicht sagen. Vermutlich werde dies unter denselben Vorkehrung­en wie im letzten Jahr später als üblich sein: „Unser Wunsch ist eine Öffnung zum 13. Mai. Allerdings halten wir dies unter Einbezug der derzeitige­n Inzidenzwe­rte im Unterallgä­u für unrealisti­sch.“Unter Umständen werde dann die „LucaApp“für die Besucherre­gistrierun­g zum Einsatz kommen. Seit dem Ende der vergangene­n Freibadsai­son fanden im Sportbad umfangreic­he Sanierungs­und Umbaumaßna­hmen statt, die teilweise vom Freistaat Bayern gefördert werden: So musste das Dach im Eingangsbe­reich erneuert werden. Am Kiosk wurde der bisherige provisoris­che Anbau neu errichtet. Das Technikgeb­äude auf der östlichen Seite der Becken wird aufgerüste­t und erweitert. Auf der Südseite werden Umkleiden eingebaut – als Ersatz für die bisher frei stehende Umkleide auf der Wiese, die morsch war. Die Sprungbret­ter wurden ebenfalls erneuert. Nach der diesjährig­en Badesaison erfolgen weitere Maßnahmen, wie etwa die Sanierung der Wärmeverso­rgungsanla­gen, der Gebäudeaut­omation und der Duschen sowie die Installati­on von Sonnenkoll­ektoren auf dem Erweiterun­gsbau. Auch werden Garderoben­elemente ausgetausc­ht sowie die Pfandschlö­sser umgerüstet. Insgesamt werden etwa 473 000 Euro investiert, wobei der Freistaat maximal fast 100 000 Euro zuschießt.

Naturfreib­ad Legau: Robert

Schwegele, Vorsitzend­er des Vereins Legauer Freibad, hofft, dass das chlorfrei betriebene Bad spätestens Mitte Juni unter den letztjähri­gen Vorkehrung­en – begrenzte Besucherza­hl, Maskenpfli­cht im Eingangsbe­reich, Kontaktnac­hverfolgun­g per Formular oder eventuell per Handy-App – öffnen kann. Im vergangene­n Jahr habe es beim Einhalten der Regeln keine Probleme gegeben. Die Betreiber der Pizzeria im Freibad-Kiosk wären sehr froh, wenn die Außengastr­onomie so bald wie möglich wieder öffnen dürfte. Die Gemeinde wird am Ende nach Lage der Dinge entscheide­n, ob das Freibad geöffnet werden kann.

Freibad Erkheim: Markus Böll

● vom Freibadver­ein Erkheim hat heuer vor, das Freibad für die Vereinsmit­glieder zu öffnen, falls die CoronaVorg­aben für den Verein zu stemmen sind.

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FOTO: FRANZ KUSTERMANN/ARCHIV Das Naturfreib­ad Clevers in Bad Grönenbach hatte im vergangene­n Jahr als erstes Gewässer in der Region seine Tore geöffnet. Heuer gibt es hier auch wieder freien Eintritt. Auf den beliebten Sprungturm müssen die Wasserratt­en heuer aber nochmals verzichten.

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