Schwäbische Zeitung (Biberach)
Steinhauser können im Rathaus Schnelltest machen
Vorerst werden allerdings nur Personen getestet, die einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind
STEINHAUSEN AN DER ROTTUM (böl) - In der Gemeinde Steinhausen an der Rottum gibt es seit dieser Woche ein Corona-Testzentrum. Da es im Ort weder einen Hausarzt, eine Apotheke oder sonst eine Anlaufstelle gibt, wo Bürger sich testen lassen können, hat die Gemeindeverwaltung selbst ein solches Testzentrum ins Leben gerufen.
Los ging es am vergangenen Montag. 14 Erzieherinnen und Mitarbeiter aus dem Rathaus wurden von ehrenamtlichen Mitarbeitern des DRK getestet. Auch Bürgermeister Hans-Peter Reck ließ sich testen. Alle Testergebnisse waren negativ. Der Probelauf verlief reibungslos, berichtete Reck am Tag danach. Für Donnerstag seien weitere Testungen vorgesehen, vorerst allerdings nur für Erzieher und Lehrer. Am kommenden Wochenende
sollen dann noch die Wahlhelfer getestet werden und dann ab nächster Woche alle Personen, die einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Dazu zählen unter anderem Lehrer und Erzieherinnen, aber auch Polizisten, pflegende Angehörige oder enge Kontaktpersonen von Schwangeren und auch Schüler.
„Wir haben einen Pool an freiwilligen Helfern, die darin ausgebildet sind, solche Schnelltests durchzuführen. Die Tests selber erhalten wir vom Land, ebenso wie eine Pauschale pro gemachtem Test“, erläutert Reck. Er hofft, dass das Angebot angenommen wird. „Es ist ja klar, dass die Eltern aus Steinhausen ihre Kinder morgens vor der Schule nicht für einen solchen Test nach Ochsenhausen fahren werden. Aber die wenigen Meter bis zum Rathaus werden manche vielleicht doch zurücklegen. Und da nun die ersten Kinder wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren, wäre es schon sinnvoll, wenn sich möglichst viele testen lassen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Schule bald wieder zu ist“, so Reck.
Seit Montag haben alle Bürger das Anrecht darauf, sich einmal die Woche kostenlos testen zu lassen. Inwieweit das jedoch die Gemeinde mit den Ehrenamtlichen leisten kann, ist noch offen. Bisher wisse er auch nur aus der Presse, dass jeder diese Testmöglichkeit haben soll. „Aber wir haben bisher keinerlei Informationen darüber, woher diese Tests dann kommen sollen, wer die Kosten trägt und ob überhaupt vorgesehen ist, dass kleinere Gemeinden, die über keine Ärzte und Apotheken verfügen, dies selbst in die Hand nehmen sollen“, sagt der Bürgermeister. Er hoffe, dass sich das in Kürze klären werde. Für die Tests ist eine Voranmeldung im Rathaus (07352/ 9227-14) nötig.