Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bars und Kneipen sollen Gäste bald draußen bewirten dürfen
MANNHEIM (lsw) - Bars und Kneipen können nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) ihre Gäste bald wieder draußen bewirten. Die vollständige Schließung seit Mitte März widerspreche dem Gleichheitsgrundsatz, da Betreibern von Speisegaststätten mittlerweile eine Außenbewirtschaftung erlaubt sei. Für diese Unterscheidung gebe es keinen sachlichen Grund, teilte der VGH am Mittwoch in Mannheim mit. Die enthemmende Wirkung des Alkoholkonsums mit der Folge höherer Ansteckungsgefahr, die das Land gegen die Baröffnung ins Feld geführt hatte, sei in den Außenbereichen von Bars und Restaurants gleichermaßen möglich. Ab dem 30. Mai dürfen demnach Bars ihre Gäste im Freien bewirten.
Der Betreiber einer Freiburger Bar mit jeweils 100 Quadratmeter
Tübingen will Bürger auf Corona-Antikörper testen
TÜBINGEN (lsw) - Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat alle Tübinger aufgerufen, sich auf Corona-Antikörper testen zu lassen. So will er repräsentative Zahlen für seine Stadt bekommen, wie er am Mittwoch sagte. Nach dem Zufallsprinzip will er zudem Einwohner anschreiben und sie darum bitten, einen Test zu machen. Etwa 1000 Teilnehmer seien für eine belastbare Aussage zur lokalen Immunität notwendig. „Je mehr mitmachen, umso besser die Datenlage für uns.“Damit könne die Stadt bei einer möglichen zweiten Infektionswelle besser reagieren.
Marienschlucht soll wieder sicher für Wanderer werden
KONSTANZ (lsw) - Die Anrainerkommunen Konstanz, Allensbach und Bodmann-Ludwigshafen wollen die Marienschlucht am Bodensee neu gestalten und wieder für Wanderer eröffnen. Dafür rechnen sie mit Kosten von rund sechs Millionen Euro, teilte der Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, Matthias Weckbach (CDU), am Mittwoch mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Marienschlucht ist seit 2015 gesperrt und der Zutritt verboten. Nach einem Erdrutsch war damals eine Frau tödlich verunglückt. Mittlerweile suchten sich aber viele Wanderer eigene Wege in die Schlucht und es komme zu vielen Rettungseinsätzen, sagte Weckbach. Nun soll der Besucherstrom kanalisiert und der Erlebnischarakter der Schlucht samt Bachlauf verschönert werden.
Schankraum und Außenfläche hatte gegen die Schließung seiner Lokalität geklagt. Das Gericht gab dem Antrag des Gastronomen teilweise statt und setzte den entsprechenden Artikel in der Coronaverordnung des Landes vorläufig außer Kraft, sollte er über den 29. Mai gelten. Shisha-Bars, Clubs und Diskotheken sind von dem Beschluss unberührt.
Das rechtskräftige Urteil stellt für den Freiburger Barbetreiber nur einen Teilerfolg dar. Die Richter halten die Argumentation des Landes für nachvollziehbar, dass in Bars vorwiegend alkoholische Getränke getrunken und damit die Infektionsrisiken bei Zusammenkunft zahlreicher Menschen höher werden. Deshalb muss der Schankraum des Gastronomen wegen der Corona-Verordnung auf unbestimmte Zeit verschlossen bleiben.
Keine positiven Corona-Tests mehr in Ellwanger LEA
ELLWANGEN (lsw) - Keiner der Flüchtlinge in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen ist mehr am Coronavirus erkrankt. Das teilte das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwoch mit. Die Einrichtung war stark vom Coronavirus betroffen gewesen. Etwa zwei Drittel der – Stand Anfang April – rund 600 Bewohner infizierten sich seitdem mit dem Coronavirus. Nach einem Krankheitsausbruch Anfang April herrschte für die Bewohner bis zum 10. Mai Ausgangssperre – egal ob sie positiv oder negativ auf das Coronavirus getestet waren. Schwerere Krankheitsverläufe gab es kaum. Drei Bewohner wurden stationär behandelt, allerdings keiner intensivmedizinisch.
Hauk will Waldbesitzer für Wiederaufforsten belohnen
STUTTGART (lsw) - Mit einer Prämie für das Wiederaufforsten der beschädigten und oft kahlen Waldflächen will Landwirtschaftsminister Peter Hauk den privaten und kommunalen Forstbesitzern unter die Arme greifen. „Wir müssen die Waldbesitzer animieren, ihre Flächen wieder zu bepflanzen und zu bewirtschaften“, sagte der CDUMinister. Während der bisherige Notfallplan nur bestimmte Aktionen im Wald finanziell unterstützt habe, solle sich die neue Prämie auf ganze Flächen beziehen. Geplant sei eine Prämie in Höhe von 300 Euro pro Hektar und Jahr für eine Dauer von 30 Jahren. „In diesen Jahrzehnten wird der Wald zwar keine Ergebnisse abwerfen. Aber vor allem jüngere Bäume sind erhebliche Kohlenstoffspeicher, die wir dringend benötigen.“
Württembergische Diakonie bekommt neue Chefin
STUTTGART (epd) - Das Diakonische Werk Württemberg wird von 1. Dezember an von der Theologin Annette Noller geleitet. Die 58Jährige folgt auf Dieter Kaufmann, der Ende November in den Ruhestand geht, teilte das evangelische Sozialwerk mit. Als Vorstandsvorsitzende der Diakonie gehört Noller künftig auch dem Oberkirchenrat an, einem Leitungsgremium der Evangelische Landeskirche in Württemberg. Noller ist seit 2002 Professorin für „Theologie und Ethik in sozialen Handlungsfeldern/ Diakoniewissenschaft“an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.